Besonders sympathisch ist der Protagonist des neuen Edeka-Videos zunächst nicht.
Supermarkt
17.12.2020, 12:4017.12.2020, 19:17
Weihnachten mag dieses Jahr unter besonderen Umständen stattfinden – eines ändert sich natürlich trotzdem nicht: Große Marken fahren zum Fest des Kaufrauschs außergewöhnliche Werbespots auf.
Edeka hat sich in dieser Disziplin schon längst einen Namen gemacht. So löste die Supermarkt-Kette bereits vor fünf Jahren mit einem viel beachteten Video große Diskussionen aus. Darin hatte ein Opa seiner Familie seinen eigenen Tod vorgetäuscht, nachdem diese ihm zum wiederholten Mal den Weihnachtsbesuch abgesagt hatte. Der Spot spaltete die Zuschauer in zwei Lager: Während die einen es rührend fanden, bezeichneten die anderen den Clip als geschmacklos.
So kontrovers sind die Reaktionen auf den neuesten Werbeclip von Edeka bei weitem nicht. Das Motto der diesjährigen Weihnachtskampagne lautet: "Lasst uns froh und bunter sein!" Offenbar möchte das Unternehmen damit zeigen, dass man große Stücke auf Vielfalt und Toleranz hält.
"Besondere Weihnachtsgeschichte"
Das gilt gerade auch für das neue Video, das den Titel "Die besondere Weihnachtsgeschichte des Herrn Schmidt" trägt. Auf Youtube wurde es bereits über eine Million Mal aufgerufen, und die Tendenz beim Like/Dislike-Verhältnis ist eindeutig: 17.000 hochgereckte Daumen stehen lediglich 1000 negativen Reaktionen gegenüber.
Die Geschichte, die ein wenig an Charles Dickens Weihnachtsgeschichte mit dem geizigen, kaltherzigen Ebenezer Scrooge erinnert, ist rasch erzählt: Ein alter weißer, mutmaßlich rassistischer Mann schimpft immer mit den spielenden Kindern der muslimischen Nachbarn. Auch das Essen der Familie passt ihm nicht. Angebotenes Baklava lehnt er brüsk ab.
Doch dann die Wendung: Der alte Mann hat Corona. Der Nachbarsjunge überrascht ihn trotz seiner feindseligen Art mit einem Weihnachtsessen: Gänsebraten, Knödel, Rotkraut – und zum Nachtisch Baklava. "Frohe Weihnachten", wünscht der Junge. Der alte Mann ist sichtlich gerührt.
Gerührte Kommentare
Die Kommentare unter dem Youtube-Video sind fast durchweg positiv. "So ein wundervoller Spot", schreibt ein User, ein anderer meint: "So unglaublich schön. Hab jedes Mal Tränen in den Augen, wenn ich den Spot schaue." Ein dritter fasst es etwas nüchterner zusammen:
"Ich weiß, dass die Werbung meine Emotionen aktivieren will, aber trotzdem finde ich das sehr schön."
Interessanterweise findet das Video nicht nur in Deutschland Beachtung. Auf Twitter kommentieren es auch viele User auf der Türkei – und finden ebenfalls meist lobende Worte. Das liegt vermutlich daran, dass die dargestellte muslimische Familie offenbar türkische Wurzeln hat.
(om)
Auch diese Skisaison wird wieder vieles teurer: Die Skipässe und die Kurse sowie vielerorts auch die Unterkünfte, die Verpflegung und die Anreise. Da es aber nun mal ein zeitlich begrenztes Sportvergnügen ist, wollen begeisterte Skisportler:innen nicht wirklich auf das Gefühl einer sausenden Abfahrt und einer wärmenden Mahlzeit danach verzichten.