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Dino-Fund in Europa: Forscher entdecken neuen Langhals in Spanien

Schädel- oder Beckenknochen? Die Fossilen wurden in der Nähe von Cuenca ausgegraben.
Schädel- oder Beckenknochen? Die Fossilen wurden in der Nähe von Cuenca ausgegraben.Bild: GBE-UNED
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Dino-Fund in Europa: Neuer Langhals in Spanien entdeckt

05.09.2024, 12:02
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Nach wie vor finden wir Menschen Dinosaurier faszinierend. Ein Grund dafür dürften ihre gewaltigen Ausmaße sein. Manche von ihnen konnten sogar fünfstöckige Gebäude überragen, andere sind so lang, selbst eine Bowlingbahn wäre ihnen zu klein gewesen. Zu den gewaltigsten Dinosauriern zählen Langhälse wie Brachiosaurus und Diplodocus.

In Europa gab es zwar Langhals-Sauropoden (artenreichste und weitverbreitete Gruppe pflanzenfressender Dinosaurier), da sich unser Kontinent damals aber aus mehreren Inseln zusammensetzte, war nicht wirklich Platz für die gewaltigen Vertreter der Uhrzeitechsen. Sie fielen deutlich kleiner aus als ihre Verwandten auf dem Festland. Doch jetzt zeigt ein Fund in Spanien, dass es auf europäischem Boden zumindest einen Riesen gab.

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Sensationsfund: Überraschend großer Dinosaurier

Nahe der spanischen Stadt Cuenca haben Paläontolog:innen der Universität Lissabon die Überreste eines neuen europäischen Sauropoden freigelegt. Dabei handelt es sich um die Knochen eines kreidezeitlichen Langhals-Dinosauriers, wie die Forscher:innen betonen. Es besteht der Verdacht, dass dieser zu Lebzeiten etwa sechs Meter hoch und fünf Meter lang war.

Ein Dinosaurier dieser Größe ist im europäischen Raum eher ungewöhnlich.
Ein Dinosaurier dieser Größe ist im europäischen Raum eher ungewöhnlich.Bild: GBE-UNED

Der Dinosaurier ist Teil eines Zufallsfunds. Beim Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke für Züge in der Region stießen Arbeiter:innen auf eine Art urzeitliches Massengrab. 12.000 Fundstücke aus der späten Kreidezeit vor 75 Millionen Jahren konnten dort geborgen werden. Unter den letzten ausgegrabenen Knochen entdeckten die Paläontolog:innen der Universität Lissabon nun die Langhals-Überreste.

Ihren Fund tauften sie "Qunkasaura pintiquiniestra", was hinsichtlich Aussprechbarkeit einer Straße voller Stoppschilder anmutet, jedoch einen guten Grund hat. "Qunka" entspricht der alten Schreibweise von Cuenca, "pintiquiniestra" ist hingegen eine Anspielung auf die gleichnamige Königin im Roman "Don Quijote".

Interessant ist, dass die Wissenschaftler:innen den Saurier einer Gruppe zuordnen, deren Vorkommen bisher nur in Asien bekannt war. Wann der "Qunkasaura pintiquiniestra" in Europa eingewandert ist und vor allem wie, muss noch geklärt werden.

Mehrere Pflanzenfresser lebten friedlich zusammen

"Erfreulicherweise befinden sich in der Lagerstätte Lo Hueco auch mehrere noch zu bestimmende Skelette von Sauropoden-Dinosauriern, die möglicherweise neuen Arten entsprechen und uns helfen werden zu verstehen, wie sich diese Tiere entwickelt haben", heißt es in der Veröffentlichung zu dem Fund.

Insgesamt haben, so vermuten es die Paläontolog:innen, rund um Cuenca drei bis vier Sauropoden-Spezies gleichzeitig gelebt, darunter auch verschiedene Langhälse, vor allem aber deutlich kleinere als der jüngste Fund. Wie sich die Pflanzenfresser den Lebensraum aufteilten, bleibt aber vorerst unbekannt.

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Neuseeland und "Herr der Ringe", Dubrovnik und "Game of Thrones" oder Sizilien und "Der Pate" – manche Orte sind untrennbar mit Filmen oder Serien verbunden, die dort gedreht wurden. Die Filmkulisse zu bilden, ist für die Regionen dabei oft Fluch und Segen zugleich.

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