Beim Kampf gegen Japankäfer setzt die Schweiz bisher auf Insektizide. Nun will das Land ihr Arsenal erweitern.Bild: imago images / 20 Minuten
Klima & Umwelt
Sie ist eine invasive Art mit massivem Appetit, die Rede ist vom Japankäfer. Ihre Larven fressen sich unterirdisch durch Wurzelstrukturen, können dadurch sogar Bäumen schweren Schaden zufügen. Kaum sind sie ausgewachsen, machen sie sich an Blättern, Blüten und Früchten zu schaffen. Auch Zierpflanzen sind vor ihnen nicht sicher. Rosen, Trauben, Brombeeren: sie fressen und fressen und fressen.
War die Käferart lange Zeit eher auf dem asiatischen Kontinent ein Problem, breitet er sich nun auch innerhalb Europas aus. Ein Einfallgebiet ist sogar die Schweiz, darunter die Stadt Basel. Im Kampf gegen die Japankäfer hat sich diese nun eine besondere Strategie überlegt.
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Japankäfer: Sorge um Weingüter und Heimat des FC Basel
Denn derzeit halten Japankäfer die Stadt in Atem, befeuern Sorgen um wertvolle Anbaugüter, aber auch der Heimat des FC Basel. Die Insekten fallen einerseits über Obstplantagen und Weinberge her und andererseits machen sie sich am Rasen des Fußballvereins zu schaffen.
Klein und hungrig: Japankäfer.Bild: dpa / Uli Deck
Während sich der Käfer durch Basel frisst, füttert er gleichzeitig die Angst vor einer flächendeckenden Ausbreitung in der Schweiz. Im schlimmsten Fall könne es, so heißt es im Schweizer SRF, zu einem Schaden von mehreren hundert Millionen Franken für die hiesige Landwirtschaft kommen. Jedoch sei das "Befallsgebiet" noch überschaubar.
Eine erste Sichtung gab es 2023, seitdem kamen weitere dazu. Erst in Kloten, dann Tessin und Zürich, aber vor allem auf der Rasenfläche des FC Basel. Dort könnte sich auch Ground Zero befinden, denn der Verdacht ist, dass die Käfer via Ersatz-Rasenstücke eingeschleppt worden sind.
Schädlinge im Kampf gegen Schädlinge
Um die Ausbreitung zu bremsen, setzt Basel nun auf Fadenwürmer. Verteilt werden diese von einer Spezialfirma, die eine spezielle Lösung auf Rasenfläche und in Parks versprüht. "Wir hoffen, damit den Japankäfer eindämmen zu können", sagt Simon Leuenberger, der Leiter der Abteilung für die Pflege von Grünflächen der Nachrichtenagentur dpa. Ob das funktioniert, werde sich aber erst im kommenden Jahr zeigen.
Insgesamt gibt es rund 20.000 verschiedene Arten Fadenwürmer, darunter schädliche und nützliche. Zum Einsatz kommen solche, die für Menschen und Tiere unbedenklich sind, die Larven der Japankäfer aber vernichten können. Aufgrund ihrer Größe, etwa ein Millimeter, gehen sie auch als "unsichtbare Waffe" durch.
Auch das angrenzende Baden-Württemberg beobachtet derzeit genau, wie sich die Japankäfer-Lage in der Schweiz entwickelt. In Freiburg wurde 2021 zwar einer entdeckt, aber eine große Ausbreitung blieb dem Land bisher erspart.
Im Pazifik – direkt zwischen Hawaii und Kalifornien – treibt eine gewaltige Müllinsel, der Pacific Garbage Patch. Rund 79.000 Tonnen Folien, Flaschen, Einwickelpapiere, Tüten und anderer Kram – verdichtet zu einer Fläche, die doppelt so groß wie der US-Bundesstaat Texas ist. Nach Angaben von Forscher:innen schwillt dieses graue Ungetüm ständig weiter an.