Der Wohnungsvermittler Airbnb will bis zu 100.000 Flüchtlingen aus der Ukraine zumindest vorübergehend eine kostenlose Unterkunft vermitteln. Die Finanzierung würden das Unternehmen, Spenderinnen und Spender für einen speziellen Hilfsfonds sowie die Wohnungsbesitzer selbst übernehmen, teilte das US-Unternehmen am Montag mit.
Airbnb-Chef Brian Chesky und weitere Manager hätten bereits Wohnungsanbieter in Polen, Ungarn, Rumänien und in Deutschland angeschrieben.
Seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine sind nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP rund 400.000 Menschen aus dem umkämpften Land in die EU geflüchtet, die Hälfte von ihnen nach Angaben der Regierung in Warschau nach Polen. Die EU stellt sich auf Millionen weiterer Flüchtlinge aus der Ukraine ein.
Das Übernachtungsportal bietet seinen Vermietern bereits seit 2012 die Möglichkeit, ihre Unterkünfte für einen guten Zweck vorübergehend umsonst anzubieten, etwa bei Naturkatastrophen oder der Flucht aus Konfliktgebieten. Das Programm wurde als Reaktion auf den Hurrikan "Sandy" ins Leben gerufen, als mehr als 1000 Menschen in New York eine Notunterkunft benötigten.
Airbnb hatte im August vergangenen Jahres bereits eine ähnliche Initiative für Flüchtlinge aus Afghanistan gestartet. Nach Angaben des Unternehmens wurden mehr als 21.000 Flüchtlinge von dort kostenlos untergebracht.
Unabhängig von der kommerziellen Plattform gibt es seit Donnerstag die Seite Elinor, die die Unterbringung von Geflüchteten bei Privatpersonen ermöglichen soll.
(abd / mit Material von afp)