Urlaub in Italien, einmal "la dolce vita" am eigenen Leib erfahren, das ist für viele Deutsche der absolute Traum. Neben eher exotischen Zielen steht Italien eben bei allen Generationen auf der Bucket List, hinter Spanien wird es beinahe jedes Jahr zu einem der beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen gewählt.
Neben Pizza, Pasta und Aperol ist es einerseits die Natur, andererseits auch die romantisch anmutende Architektur im Norden des Landes, die auf viele anziehend wirkt. Beliebtes Reiseziel, das all' diese Komponenten vereint: Neapel. Ausgerechnet hier ergreifen Verantwortliche nun aber Maßnahmen gegen Overtourismus.
Konkret geht es um den Archäologiepark in Pompeji. Nach einem Vulkanausbruch im Jahr 79 n.Chr. wurde die gesamte Stadt unter Schutt und Asche begraben, über die Jahre hinweg wurden zahlreiche Zeitzeugnisse ausgegraben und zugänglich gemacht. Noch heute finden Forscher:innen unentdeckte Räume und Skelette.
Nicht nur bei ausländischen Tourist:innen ist die Ausgrabungsstätte entsprechend beliebt. Allein im Sommer 2024 zählte der Park vier Millionen Besucher:innen – ein Rekord der vergangenen Jahre.
Wie so viele Touristen-Hotspots haben sich die Verantwortlichen hier daher nun entschieden, ein Limit für die Zahl an Besucher:innen festzulegen. Ab dem 15. November sollen pro Tag nur noch maximal 20.000 Besucher:innen ein Ticket kaufen dürfen. Zuletzt waren mitunter 36.000 Menschen an einem Tag vor Ort.
Tickets für Pompeji sollen aus diesem Grund künftig personalisiert sein. In der Hauptsaison sind offenbar auch konkrete Zeitfenster geplant, um den Strom an Besucher:innen besser lenken zu können.
Der Hintergrund der Maßnahme ist auch der Schutz der besonderen Kulturstätte nahe Neapel. "Wir arbeiten an mehreren Projekten, um den Druck der Menschen auf die Stätte zu mindern, der eine Gefahr sowohl für die Menschen als auch für das einzigartige und zerbrechliche Kulturerbe darstellen kann", betonte Gabriel Zuchtriegel, Direktor des Archäologieparks.
"Wir streben einen langsamen, nachhaltigen, angenehmen und nicht massenhaften Tourismus an, der sich auf das gesamte Gebiet um die Unesco-Stätte erstreckt", betonte Zuchtriegel. Damit steht die Ausgrabungsstätte nicht allein da, vor allem Spanien und Italien kämpfen in den vergangenen Jahren gegen den Massentourismus.
Während etwa Venedig gleich für die gesamte Innenstadt in der Saison mittlerweile ein Eintrittsgeld verlangt, regeln viele Orte den Ansturm von Tourist:innen über eingeschränkte Besucherzahlen und -zeiten.
(mit Material der dpa)