Mallorca bietet einige ruhige Ecken, El Arenal gehört aber nicht dazu. Der Badeort ist von Massentourismus geprägt und liegt darüber hinaus direkt an der Playa de Palma, der berüchtigten Partymeile.
Die Saison ist mittlerweile gelaufen, die Anwohner:innen haben entsprechend etwas Ruhe. Mit rund 20 Grad Celsius sind die Temperaturen sogar recht angenehm, einer erholsamen Zeit steht also nichts im Wege. Wäre da nicht ein großes Müllproblem.
Im östlichen Teil des Orts breitet sich aktuell ein fieser Gestank aus. Der Grund sind überquellende Müllcontainer und Abfallberge, die nicht weggeschafft werden. In der "Mallorca Zeitung" heißt es, es geben Probleme mit dem für die Entsorgung zuständigen Unternehmen FCC Media Ambiente.
Die Menschen vor Ort sind entsprechend sauer und besorgt. Sie fürchten vor allem gesundheitliche Folgen. Es seien Ratten und Würmer gesichtet worden, schreibt die Zeitung "Diario de Mallorca".
Zwar komme hin und wieder ein Müllwagen, um die Container zu leeren, doch den Müll, der sich auf der Straße türmt, nehmen sie nicht mit. Dadurch wüchsen die Müllberge und mit ihnen auch die Sorge vor Krankheiten und Rattenplagen. Auch eine Angst vor Ungeziefer besteht.
Einige Anwohner:innen haben bereits Anzeige erstattet. Sie kämpfen dafür, einen zuverlässigen Abholservice zu bekommen. Eine Lösung wird es aber nicht allzu schnell geben, denn die Mitarbeiter:innen der Müllentsorgung haben kürzlich einen unbefristeten Streik gestartet.
Anlass ist eine Weigerung vonseiten des Unternehmens, Mehrkosten für die Anpassung der Löhne an geltende Tarifverträge zu übernehmen, heißt: Nope zu Lohnerhöhungen.
Den Bewohner:innen bleibe also nichts anderes übrig, als in andere Gemeinden zu fahren, um ihren Müll dort zu entsorgen, schreibt "Diario de Mallorca". Das steht eigentlich unter Strafe, eine Ausnahmeregelung gibt es nicht.
Die Müllentsorgungsfirma wurde vom Rathaus beauftragt. Die zuständige Bürgermeisterin, Xisca Lascolas, räumte ein, dass es "Mängel" bei der Müllentsorgung gebe und es entsprechend Strafen geben werde. Die Gemeinde suche zudem nach Lösungen, um die Müllkrise vor Ort zu beenden.
Wann genau das sein wird, ist unklar. Die Bewohner:innen dürften also erstmal weiterhin eine miefige Zeit erwarten. Schade um die schöne touristenfreie Zeit.