In jüngerer Vergangenheit haben Probleme in der Flugbranche Hochkonjunktur. Von kleineren Unfällen bis zur ganz großen Katastrophe war im Jahr 2024 alles in der Luftfahrt dabei. Vor allem, wenn das betroffene Flugzeug aus der Produktion des US-Herstellers Boeing stammt, ist Vorsicht angesagt.
Die australische Fluggesellschaft Qantas setzt zum größten Teil auf die zuletzt schwer in die Kritik geratenen Jets aus den USA. Die technischen Probleme, über die Passagier:innen am Wochenende zu klagen hatten, waren allerdings eher von der amüsanten Sorte.
Denn auf dem Flug von Sydney nach Tokio am vergangenen Samstag erlebten die Fluggäste keine schweren Turbulenzen oder vereiste Höhenstellwerke. Stattdessen hatten die technischen Kalamitäten mit der schönsten Nebensache der Welt zu tun: Sex.
Geschlagene 40 Minuten lang strahlten die Fernsehgeräte auf dem Interkontinentalflug einen Film aus, der durch Nacktheit, sexuelle Themen und intime Gespräche geprägt war. Ein Passagier beschrieb das Erlebnis nach dem Flug sehr plakativ: "Vierzig Minuten Penisse und Brüste".
Aus bisher ungeklärten Gründen sorgten technische Probleme dafür, dass der Film mit dem Titel "Daddio - Eine Nacht in New York" auf allen Bildschirmen an Bord lief. Darüber hinaus war es unmöglich, die TV-Geräte auszuschalten oder das Programm zu wechseln. Dementsprechend flimmerten die nackten Tatsachen auch über die Displays sämtlicher mitreisender Kinder.
Dem niederländischen Medium "AD" sagte ein Passagier: "Es war nicht möglich, die Bildschirme separat abzuschalten. Sie hätten die Erschütterungen im ganzen Flugzeug hören sollen. Diese armen Kinder und ihre Eltern."
Der Film mit Dakota Johnson und Sean Penn in den Hauptrollen erschien 2023 und wurde im englischsprachigen Original mit der Altersbeschränkung ab 17 Jahren ausgewiesen. Der Grund: "Sexuelles Material und explizite Nacktheit".
Für ein deutsches Publikum wäre der Schock unterdessen weniger gravierend ausgefallen. Die Hüter der deutschen Filmwirtschaft belegten "Daddio" lediglich mit FSK 12.
Erst nach einer knappen Stunde gelang es laut US-Sender CNN, dem technische Problem auf den Grund zu gehen. Anschließend schaltete das Bordpersonal von dem pikanten Film auf eine deutlich kinderfreundlichere Unterhaltung um.
Die australische Fluglinie entschuldigte sich anschließend in einem Statement bei den Passagier:innen "und vor allem bei denen, die sich beschwert haben". Der Film sei "offensichtlich nicht dafür geeignet" in der kompletten Kabine gezeigt zu werden. Ein Sprecher von Qantas versprach, man werde der Ursache dafür auf den Grund gehen, warum gerade dieser explizite Film übertragen wurde.