
Ein beliebter Urlaubsort wehrt sich gegen spezielles Verhalten von Tourist:innen. Bild: Zuma Press / Marta Carenzi
Urlaub & Freizeit
Wenn Tourist:innen in den Genuss von frischer Pasta, gepökeltem Serrano-Schinken und Aperol Spritz kommen wollen, fahren sie an die italienische Riviera. Dort lässt sich das Leben nicht nur mit kulinarischen Spezialitäten versüßen, sondern auch mit einem Aufenthalt an den malerischen Stränden.
Dicht an dicht rollen Badegäste ihre Handtücher aus, genehmigen sich ein Sonnenbad und kühlen ihre erhitzten Körper anschließend im Meer ab.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich
hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden?
Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
Wer danach durch die Ortschaft spazieren möchte, muss sich künftig aber an einen bestimmten Dresscode halten.
Badeort führt Oben-ohne-Verbot auch für Männer ein
Wie der ORF berichtet, verhängt der renommierte Küstenort Santa Margherita Ligure in Ligurien ein Oben-ohne-Verbot. Dies gilt sowohl für Frauen als auch für Männer. Tourist:innen müssen damit künftig ihre Oberkörper bedecken, wenn sie ein Restaurant aufsuchen oder durch die Stadt flanieren.
Das Tragen von Badekleidung ist demnach ebenfalls untersagt. Männer sollten neben Shorts auch ein T-Shirt tragen, während Frauen sich ein langes Kleid oder ein geeignetes Oberteil anziehen müssen.
Einheimische fordern Verbote für Touristen
Das Oben-ohne-Verbot sei von den Anwohner:innen der 10.000-Einwohnerstadt gefordert worden, wie der ORF berichtet. Damit gehört die Verordnung zu einer von vielen Maßnahmen, um Tourist:innen, die über die Stränge schlagen, im Zaum zu halten.
"Diese Verordnungen haben den Zweck, Ordnung und Anstand in der Sommersaison zu fördern."
Für bestimmte Gebiete wurde zuletzt auch ein Alkoholverbot verhängt. Demnach ist der Konsum von alkoholischen Getränken außerhalb von Restaurants und Lokalen nicht erlaubt. Wer in den späten Abendstunden auf der Straße Alkohol trinkt, konkret zwischen 21 und 6 Uhr, wird bestraft.
Beliebte Urlaubsorte in Italien sprechen Bikini-Verbot aus
Santa Margherita Ligure, auch die Perle von Tigullien genannt, ist bei weitem kein Einzelfall. Immer mehr Badeortschaften beschränken den Konsum von Alkohol oder führen ein Bikiniverbot ein.
Laut ORF verbietet das Fischerdorf Portofino inzwischen komplett das Spazieren in Badekleidung. Die Stadt "ist ein Juwel, und man muss sich hier dementsprechend verhalten", sagte Matteo Viacava, Bürgermeister von Portofino. Auch die Hafenstadt Chioggia bei Venedig zieht nach und hat ein Oben-ohne-Verbot ausgesprochen.
Gleiches gilt für den Badeort Lignano in Venetien. Wie die Stadträtin Liliana Portello der "Udine Today" berichtet, hätten sich Einheimische zunehmend über die Verhaltensweisen von Urlauber:innen beschwert.
Bürger:innen haben "den etwas zu entspannten Stil einiger Touristen" dokumentiert und dem Stadtrat gemeldet. Die Beschwerden hätten sich gehäuft und die Politiker:innen zum Handeln gezwungen. "Wir sind keine Spießer", sagt Stadträtin Portello, "aber wir brauchen Respekt für eine Stadt, die auf den Tourismus ausgerichtet ist und vor allem Respekt für ihre Bürger."
Das Oben-ohne-Verbot von Santa Margherita Ligure oder das Bikiniverbot von Lignano stellen Maßnahmen dar, um den anhaltenden Konflikt zwischen Tourist:innen und Einheimischen zu besänftigen.
Im Urlaub ist für viele vor allem eins wichtig: Am Pool liegen, Cocktail in der einen, ein Buch in der anderen Hand. Andere liegen lieber am Strand, aber nach einer ordentlichen Portion Salzwasser und Sand braucht es immer eine Dusche.