
Die Gastronomie auf Mallorca steht vor vielen Herausforderungen. Bild: dpa / Clara Margais
Urlaub & Freizeit
Seit einigen Jahren gehen in Spanien die Zahlen der Tourist:innen stetig nach oben, nur unterbrochen von einem Einbruch durch die Corona-Pandemie. Die hohe Menge an Besucher:innen sorgt allerdings nicht dafür, dass gleichzeitig auch die Umsätze nach oben gehen.
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Auf Mallorca habe 2024 ein beträchtlicher Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr stattgefunden, wie der Präsident des Arbeitgeberverbands des Gaststättengewerbes Mallorca CAEB Restauración, Juan Miguel Ferrer, sagt.
Die Preise für Restaurant- und Barbesuche auf Mallorca sind dementsprechend teurer geworden. Ferrer geht davon aus, dass die Umsatzeinbrüche noch weitere Folgen haben werden. Diese werden auch Tourist:innen zu spüren bekommen.
Mallorca: Restaurants und Bars durch Inflation vor dem Aus
Es habe sich nicht in der Gastronomiebranche bemerkbar gemacht, dass Mallorca so hohe Zahlen an Tourist:innen verzeichnen kann, berichtet Ferrer im Interview mit dem "Mallorca Magazin". Spanien und der Rest Europas befänden sich weiterhin in einer "galoppierenden Inflation", das sei klar.
"Viele Gaststätten sind (...) nicht mehr rentabel. Das gilt zum großen Teil auch für die saisonabhängigen Lokale in den Hauptferiengebieten."
CAEB Restauración-Präsident Juan Miguel Ferrer
Restaurants und Bars werden dadurch vor einige Herausforderungen gestellt: gestiegene Personalkosten, höhere Steuern, Energie- und Rohstoffkosten.
Tourist:innen und auch Einheimische würden natürlich auch auf ihre Ausgaben achten und schauen, wo sie Geld sparen können.
Angesprochen auf ein früheres Interview, in dem Ferrer Lokalschließungen vorausgesagt hatte, betont er noch einmal, wie schlimm die Situation für die Branche aussieht. "Viele Gaststätten sind für die Betreiber angesichts der schwindenden Gewinnmargen nicht mehr rentabel. Das gilt zum großen Teil auch für die saisonabhängigen Lokale in den Hauptferiengebieten", sagt er.
Wohnungsnot: Gastronomie kämpft mit Personalmangel
Die Branche steht neben einem Kosten- auch vor einem Personalproblem. Ferrer fordert, den Beruf aufzuwerten, damit auch eine gute Dienstleistung angeboten werden könne. "Es darf nicht der letzte Ausweg sein, wenn man keine anderen Optionen mehr hat. Ein Kellner muss qualifiziert sein und seinen Beruf mit Stolz ausüben", findet Ferrer.
Gastronom:innen kommen außerdem immer schwerer an Saisonkräfte. Grund sind die gestiegenen Kosten für Lebensmittel und Wohnungen.
Auf Mallorca und auf anderen spanischen Inseln sowie auf dem Festland ist der Protest gegen den Massentourismus zuletzt gestiegen. Zahlreiche Einheimische gingen bei Demonstrationen auf die Straße und machten auf die Auswirkungen für sie aufmerksam. Dazu gehört auch, dass Einheimische immer schwerer bezahlbaren Wohnraum finden.
Deutschland erlebt eine Ausbildungskrise. Viele Unternehmen suchen vergeblich nach Auszubildenden. Das hängt neben dem demografischen Wandel auch mit einer zunehmenden Akademisierung der Berufswelt zusammen. Laut Statistischem Bundesamt kamen 2021 auf zehn Studierende 4,3 Auszubildende. 1950 kamen noch auf zehn Studierende noch 75,5 Auszubildende.