
Kreta lockt jedes Jahr rund fünf Millionen Tourist:innen an.Bild: Lehtikuva / Heikki Saukkomaa
Urlaub & Freizeit
Kriege halten sich nicht an Ländergrenzen, sondern erfassen meist ganze Regionen. Auf Kreta wächst die Sorge, beim Krieg zwischen dem Iran und den USA zwischen die Fronten zu geraten.
24.06.2025, 12:1416.07.2025, 13:22
Rund 1000 Kilometer entfernt von der israelischen Küste liegt im Mittelmeer die griechische Insel Kreta. Trotz der großen Entfernung und obwohl Griechenland keine Kriegspartei ist, sind die Menschen auf Kreta alarmiert: Angesichts der jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten fürchten sie, bald Ziel iranischer Raketenangriffe zu werden.
Der Grund: Die USA betreiben bei Chania auf Kreta eine Militärbasis. In der Einrichtung, die den Namen Souda trägt, sind zehn F-16 Kampfjets der US Air Force, zwei Transportflugzeuge und ein Tankflugzeug stationiert. Vom amerikanischen Stützpunkt in Katar wurden in der vergangenen Woche außerdem zwei Aufklärungsflieger nach Kreta verlegt, sie sollen frühzeitig vor möglichen Angriffen in der Region warnen.
Lokale Medien berichten, dass das auf Souda stationierte Tankflugzeug israelische Kampfjets betankt, die im Iran operieren. Außerdem werden von dort die im östlichen Mittelmeer nahe Israel stationierten US-Zerstörer versorgt.
Gründe genug also für den Iran, die US-Basis auf Kreta ins Visier zu nehmen.
Am Montag griff Teheran bereits amerikanische Stützpunkte im Irak und in Katar an. Eine am frühen Dienstag in Kraft getretene Waffenruhe soll schon nach kurzer Zeit geplatzt sein, weil der Iran nach israelischen Angaben dennoch Raketen abfeuerte.
Für Teherans Raketen sind die US-Basen Souda sowie Alexandroupolis, Stefanovikeio und Araxos bei Patras erreichbar. Und Souda ist als Tiefwasserhafen besonders interessant, weil hier Flugzeugträger Station machen können.
Griechenland-Urlaub: Athen will Bürger auf Kreta schützen
Wie griechische Medien berichteten, soll Griechenland darum bereits eine Patriot-Raketenbatterie nach Kreta verlegt haben, um den wichtigen Militärstützpunkt zu schützen.
Die Regierung in Athen will das weder bestätigen noch dementieren. "Die Bewegungen bestimmter Waffensysteme sind nicht Gegenstand öffentlicher Diskussionen", steht in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums. Man ergreife aber "alle notwendigen Maßnahmen für die Sicherheit des Landes und seiner Bürger".
Auf Kreta bangen sie dennoch, dass der Krieg auch vor ihrer Insel nicht Halt macht.
Anlass zur Sorge gibt ihnen auch die kürzliche Verhaftung eines Aserbaidschaners auf Kreta. Nach Informationen des griechischen Geheimdienstes soll sich der 26-jährige Inhaber eines polnischen Passes ein Zimmer mit Blick auf die Militärbasis und den Hafen von Souda gemietet haben. Er soll Tausende Fotos der militärischen Einrichtungen rund um Souda gemacht und sämtliche Schiffsbewegungen detailliert aufgezeichnet haben.
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