Im Urlaub wachsen manche Menschen gefühlt zu neuen Persönlichkeiten heran. Während sich die einen plötzlich von morgens bis abends mit budgetsprengendem Champagner zuschütten, mutieren die anderen zu Abenteurer:innen und springen waghalsig von den höchsten Klippen dieser Welt.
Ein ebenso beliebter, nur weniger gefährlicher Sinneswandel, erfasst viele bei der Wahl des Verkehrsmittels. Allein knallrote Mopeds machen sich perfekt auf den Urlaubsbildern aus Italien, viele erfüllen sich auf Reisen aber auch den Traum, endlich selbst ein Boot zu steuern. Wohl auch aufgrund der wachsenden Beliebtheit, ändert ausgerechnet Mallorca für Bootsvermietungen die Regeln.
Denn in den vergangenen Jahren dürften viele Tourist:innen auf den Balearen die gesetzliche Regelung zum Führen von Sportbooten in Spanien ausgenutzt haben. Bei einer auf 15 PS begrenzten Motorleistung benötigt man hier keinerlei Nachweise über fahrtechnische oder nautische Kenntnisse, sprich: keinen offiziellen Bootsführerschein.
Diese Regelung gibt es in Deutschland übrigens auch, allerdings ist sie etwa auf den großen Seen eingeschränkt, zudem ist die Miete meist teurer als in Spanien. Interessierte werden kurz eingewiesen, dann können sie eine eigene kleine Tour auf dem Mittelmeer starten.
Auch für Segelboote mit einer Länge von bis zu sechs Metern ist in Spanien kein Führerschein erforderlich. In Deutschland etwa ist hier meist mindestens ein Erfahrungsnachweis, in den meisten Fällen aber auch ein Schein nötig.
Trotzdem galten auch in der Vergangenheit bereits verschiedene Regeln für Bootsfahrer:innen ohne Führerschein. So durften die betreffenden Boote nur bei Tageslicht ausgeführt werden. Zudem durften die Boote nicht mehr als zwei Meilen von der jeweiligen Küste unterwegs sein.
Mit dem 27. Juni führte die Inselregierung allerdings für alle Häfen auf Menorca und Mallorca verschärfte Vorschriften ein, die laut einem Bericht der "Mallorca-Zeitung" vor allem der Sicherheit im Seeverkehr dienen sollen.
Konkret gelten für alle Tourist:innen ohne Bootsführerschein dann folgende Vorgaben:
Die verliehenen Boote werden zumindest aus der Ferne ohnehin immer von einem Begleitboot beobachtet, das vom jeweiligen Unternehmen betrieben wird. Mitunter haben die Verantwortlichen darauf aber mehrere Mietboote gleichzeitig im Blick. Entsprechend sind Ortungsgeräte auf jedem vermieteten Fahrzeug Pflicht, um den Tourist:innen auch wirklich ein Gefühl der Sicherheit zu geben.