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Urlaub auf Mallorca: Touristen von Streik an Badestränden betroffen

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Viele Rettungsschwimmer auf Mallorca sind mit ihren Arbeitsbedingungen unglücklich.Bild: IMAGO images / Chris Emil Janßen
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Urlaub auf Mallorca: Rettungsschwimmer wollen streiken

Die Strände auf Mallorca sind viel zu unsicher – das meinen zumindest die Rettungsschwimmer:innen. Sie werfen der Regierung vor, dass ihr "Menschenleben immer weniger wert" seien und rufen nun zum Streik auf.
19.09.2025, 18:4419.09.2025, 18:44

Strandurlaub in Südeuropa ist für viele Menschen in Deutschland Sommer-Routine. Den hohen Temperaturen im kühlen Meer oder mit Drink am Pool zu begegnen: Besser geht’s für viele nicht.

Doch in den vergangenen Jahren wurde der Massentourismus in beliebten Urlaubsländern wie Spanien, Italien, Griechenland oder Portugal immer mehr hinterfragt, vor allem von denjenigen, die am meisten unter den Nachteilen leiden: den Locals. Den Bürger:innen und Arbeiter:innen, die jeden Tag mit den Folgen erhöhter Menschenmassen zu leben haben.

Auch auf Mallorca regt sich zunehmender Protest gegen die Balearen-Regierung, die jahrelang mehr auf den Tourismus als auf alles andere geachtet hat und mittlerweile versucht, den Schaden zu bereinigen – zu halbherzig, finden viele. Nun regt sich neuer Protest, vor allem in einer Gruppe.

Urlaub auf Mallorca: Streik könnte Strände betreffen

Ab dem 28. September könnte es an den Stränden der Baleareninsel und ihrer Nachbarinseln ernst werden. Die Rettungsschwimmer:innen, die sogenannten Socorristas, planen einen unbefristeten Streik.

Wie die "Mallorca Zeitung" berichtet, werfen die Rettungsschwimmer:innen der Landesregierung unter Marga Prohens und dem Leiter der Notrufzentrale, Pablo Gárriz, schwere Versäumnisse vor. Die Sicherheitsprotokolle, nach denen sie arbeiten, seien 20 Jahre alt und würden den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht werden, da sich das Aufkommen an Urlauber:innen gesteigert hat.

Doch selbst diese 20 Jahre alten Mindeststandards würden oft nicht eingehalten. Die "Mallorca Zeitung" zitiert aus einem Schreiben der Socorristas:

"Die Überwachungszeit oder die Anzahl der Rettungsschwimmer an einem Strand zu verringern, unterscheidet sich nicht von der Schließung eines Krankenhauses."

Mallorca-Rettungsschwimmer: Insel soll Bewohnern gehören

Neben den Sicherheitsvorkehrungen kritisieren die Rettungsschwimmer:innen auch ihre eigenen Arbeitsbedingungen.

Die niedrigen Löhne zwingen demnach viele von ihnen, sich Zimmer mit mehreren Personen zu teilen, da sie sich keine eigene Unterkunft leisten können. Die dramatische Wohnungsnot auf den Balearen sei ein weiteres Problem, das die Regierung ignoriere. Stattdessen profitiere vor allem die Hotelbranche von der aktuellen Politik, so die Kritik.

Die Rettungsschwimmer haben angekündigt, den Streik so lange fortzusetzen, bis ihre Forderungen erfüllt sind. Sie verlangen unter anderem:

  • Eine Lösung der Wohnungsproblematik und bessere Arbeitsbedingungen.
  • Eine Garantie für die Sicherheit der Badegäste durch angemessene Personal- und Zeitvorgaben. "Mallorca Zeitung" zitiert die Socorristas mit den Worten: "Für diese Regierung ist ein Menschenleben immer weniger wert."
  • Eine Restrukturierung der Arbeitsverhältnisse der Rettungsschwimmer:innen.

Die letzte Forderung hat wohl eher symbolischen Charakter und spricht vielen Inselbewohner:innen aus der Seele: Mallorca soll seinen Bürger:innen und Arbeiter:innen gehören.

Ob es tatsächlich zum Streik kommt, ist noch unklar. Die Saison der Rettungsschwimmer endet regulär am 31. Oktober, und laut der "Mallorca Zeitung" zeigen sich die Socorristas offen für Verhandlungen.

Dennoch bleibt die Situation angespannt – und für Urlauber:innen könnte es in den kommenden Wochen an Mallorcas Stränden weniger sicher werden.

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