Traumhafte Strände, ein lebendiges Nachtleben und beeindruckende kulturelle Sehenswürdigkeiten: Phuket hat viel zu bieten. Kein Wunder also, dass die Insel jedes Jahr Millionen Besucher:innen anzieht. Allein zwischen Januar und Juni 2025 sollen der thailändischen Tourismusbehörde zufolge rund 5,8 Millionen Urlauber:innen dorthin gereist sein.
Größere Tourist:innengruppen sind die Einheimischen dort gewohnt. Es gibt viele Hotels, Restaurants und Freizeitangebote; zudem ist die Insel durch einen Flughafen gut an den internationalen Flugverkehr angeboten. Aus wirtschaftlicher Sicht ist das für einen Teil der Einwohner:innen ein Grund zur Freude. Doch wie viele andere Touri-Hotspots rund um den Globus hat auch Phuket mit Overtourism zu kämpfen.
Die Massen von Urlauber:innen belasten zusehends die Umwelt, weil sie teils achtlos ihren Müll wegwerfen oder Wasser verschmutzen. Dadurch werden auch sensible Ökosysteme wie Korallenriffe gefährdet. Zusätzlich sind manche Straßen heillos überlastet.
Für die einheimische Bevölkerung würde die Infrastruktur wahrscheinlich ausreichen. Doch durch die zahlreichen ausländischen Besucher:innen hat das Verkehrsaufkommen in den vergangenen Jahren enorm zugenommen. Viele buchen sich Mietroller, um die Insel zu erkunden; andere nutzen dafür Tourbusse. Aber auch zahlreiche Taxis – die ganzen Touris wollen schließlich alle vom Flughafen ans Hotel und wieder zurück – verstopfen oft die Straßen.
Um dieses Verkehrschaos wieder in den Griff zu bekommen, ist nun ein Pilot-Projekt angekündigt worden. Darüber berichtet unter anderem das deutschsprachige Portal "Der Farang". Demnach haben Sophon Suwannarat, Gouverneur von Phuket, sowie Attapol Charoenchansa, Generaldirektor der Nationalpark-Behörde, am Freitag eine Vereinbarung zur Einführung von Boot-Taxis unterzeichnet.
Um künftig die Straßen auf Phuket zu entlasten, sollen mit den Boot-Taxis die Wasserwege mehr genutzt werden, um beispielsweise Besucher:innen vom Flughafen an die Häfen rund um die Insel zu bringen. "Der Hauptvorteil liegt in der Verringerung von Verkehrsstaus und der Schadstoffreduzierung durch Autos", erklärte Charoenchansa laut "The Nation".
Darüber hinaus sollen die Boote "Indo Thai News" zufolge mit 100 Prozent "sauberer Energie" betrieben werden. In einer Pilotphase werden im September zunächst zwei Boote jeweils acht Passagier:innen mit einer Geschwindigkeit von 12 Kilometern pro Stunde transportieren, heißt es in dem Bericht.
Demnach werden bekannte Sehenswürdigkeiten und wichtige Stadtteile angefahren. Gebucht werden können die Boot-Taxis per App. Kostenpunkt: 60 Baht, was etwa 1,60 Euro entspricht.
Doch mit den elektrisch betriebenen Boot-Taxis sollen nicht nur die Verkehrsprobleme auf der Insel bekämpft werden. Ziel sei es auch, nachhaltigen Tourismus zu fördern. "Die Bootstaxis ermöglichen es Touristen, die Schönheit der Landschaft vom Wasser aus zu erleben. Ich bin überzeugt, dass dieses Projekt künftig ein Zentrum für Strandtouren auf Phuket werden wird", erklärte Nationalpark-Behördenchef Charoenchansa.
Zudem würden die Boot-Taxis die Möglichkeit bieten, den Wassertourismus im bekannten Sirinat-Nationalpark nach internationalen Standards zu organisieren.
"Wir werden eng mit der Provinz Phuket zusammenarbeiten, um geeignete Gebiete auszuwählen und die Umsetzung unter besonderer Berücksichtigung ökologischer Auswirkungen zu planen", erklärte Charoenchansa.