
Flughafen in Rhodos: Gerade in den Sommermonaten sind griechische Flughäfen stark frequentiert.Bild: imago images / Markus Mainka
Urlaub & Freizeit
In Griechenland boomt der Tourismus. Manche Inseln platzen zur Hochsaison aus allen Nähten. Doch auch in der Luft gibt es Probleme – und das hat Auswirkungen für ganz Europa.
08.09.2025, 18:5408.09.2025, 18:54
Sage und schreibe 36 Millionen Besucher:innen zählte Griechenland im Jahr 2024. Das waren dem ZDF zufolge so viele wie nie zuvor. Allein aus Deutschland kamen demnach 5,7 Millionen Menschen, um in dem Mittelmeerstaat Urlaub zu machen. Dabei leben in Griechenland gerade mal etwas mehr als 10 Millionen Menschen.
Da überrascht es wenig, dass manch kleine Insel aus allen Nähten platzt. Bilder etwa aus Santorini, in denen sich hunderte Menschen durch enge Gassen drängeln, um einen Blick auf den Sonnenuntergang zu erhaschen, gehen auf Tiktok immer wieder viral.
Doch nicht nur auf dem Boden macht Griechenland der Tourismus-Boom zu schaffen, auch in der Luft gibt es Probleme. Bestes Beispiel: der 19. August.
Wie das Online-Portal "Reisereporter" berichtet, kam es aufgrund eines technischen Fehlers am Athener Flughafen zu eingeschränkter Radarsicht; das heißt, die verantwortlichen Fluglotsen waren nicht in der Lage, die Position, Höhe und Flugrichtung aller Maschinen sicher zu bestimmen. Dadurch sei es zu Verspätungen gekommen, die nicht nur Griechenland, sondern ganz Europa betroffen haben.
Kann ja mal vorkommen, würden manche vielleicht sagen. Doch in Griechenland scheint es strukturelle Probleme zu geben, die europaweit bittere Konsequenzen haben.
Veraltete Technologie und Personalmangel
Die Radartechnik am Flughafen der griechischen Hauptstadt stammt nämlich laut "Reisereporter" noch aus dem Jahr 2001. Während die Fluglots:innen damals noch 160.000 Flugbewegungen hätten koordinieren müssen, seien es heute 280.000. Die Flugsicherung arbeitet am Limit.
Teilweise sei es gar nicht mehr möglich, mit der veralteten Technik alle Maschinen sicher abzuwickeln, heißt es in dem Bericht. Durch die Überlastung verzögern sich aber nicht nur die Abflüge aus Griechenland. Auch die Maschinen, die Flughäfen in dem beliebten Urlaubsland ansteuern wollen, müssten teils Stunden warten, bis ein Zeitfenster zum Anflug frei werde.
Zwischen dem 4. und 10. August gingen 16 Prozent aller Verspätungen auf das Konto Griechenlands. Spanien, das im gleichen Zeitraum mehr als das Vierfache an Flugbewegungen zu koordinieren hat, musste hingegen lediglich 13 Prozent der Verspätungen verantworten, berichtet das Online-Portal mit Verweis auf Daten von Eurocontrol, also die zentrale Koordinationsstelle für den gesamten zivilen und militärischen Flugverkehr in Europa.
Der Präsident der griechischen Fluglotsengewerkschaft, Panayotis Psaros, hat bereits im April davor gewarnt, dass die veraltete Technologie und der Personalmangel eine Bedrohung für die Flugsicherheit darstellen könnte. In einigen Abteilungen seien bis zu 40 Prozent der Stellen unbesetzt.
Bittere Folgen für Flugreisende und Airlines
Für Urlaubsreisende bedeutet das vor allem eins: Wer nach Griechenland fliegt, muss viel Geduld mitbringen. Teilweise verpassen Passagiere ihre Anschlussflüge, es gehen Urlaubstage verloren oder es entstehen Mehrkosten für Umbuchungen. Auch für die Fluggesellschaften, die ihre Kund:innen bei Verspätungen entschädigen müssen, entstehen zusätzliche Kosten, die eigentlich zu vermeiden wären.
Allerdings gibt es Grund zu vorsichtigem Optimismus: Die veraltete Technologie soll nämlich bald durch ein modernes Radarsystem ersetzt werden. Davon würden laut "Reisereporter" konkret die Flughäfen Thessaloniki, Heraklion, Rhodos, Korfu, Limnos, Karpathos und Andravida profitieren. Die Umstellung werde sich aber noch bis 2028 ziehen.
Wer in den kommenden Jahren nach Griechenland fliegt, sollte also neben der Sonnencreme auch eine ordentliche Portion Geduld einpacken. Immerhin: Über 160 neue Fluglots:innen sollen bereits dieses und nächstes Jahr eingestellt werden.
Mit seinen Ex-Partner:innen sollte man es sich nicht verscherzen. Diese können einem Fehltritte auf unterschiedlichste Weisen heimzahlen und im schlimmsten Fall einen ganzen Urlaub versauen. Das musste nun ein Tourist erfahren, als es bereits zu spät war.
Thailand ist nach wie vor eines der beliebtesten Urlaubsziele in Asien, auch weil es viele Facetten zu bieten hat: Hier kann man einerseits in einer Hängematte unter Palmen entspannen, Tempel erkunden und durch Wälder und über Berge wandern, andererseits durch die quirligen Straßen Bangkoks schlendern, auf schwimmenden Märkten nach kleinen Schätzen suchen und würziges Streetfood genießen.