Viele Menschen haben die freien Tage rund um Ostern genutzt, um schon einmal die Bräune für den Sommer vorzubereiten und sind für den ersten Urlaub des Jahres in Richtung Süden geflogen. Auch an den langen Feiertagswochenenden im Mai wird bei den Deutschen erneut ein Reiseboom erwartet.
Die Ziele der Deutschen sind dabei – abgesehen von Dauerbrennern wie Mallorca oder der Ostsee – grundverschieden. Trotzdem haben sich mit der Zeit gewisse Tourismushochburgen herausgebildet, die sich durch den Ansturm teilweise zu drastischen Maßnahmen gezwungen sehen. Eine neue Regelung in Portugal geht jetzt dem Geldbeutel der Reisenden an den Kragen.
Mit einer Touristensteuer will die portugiesische Hafenstadt Portimão künftig den eigenen Etat ein wenig aufbessern. Ab April 2024 müssen alle Übernachtungsgäste den Betrag in Höhe von zwei Euro verrichten, von Oktober bis März wird die Gebühr auf einen Euro pro Tag reduziert.
"Unsere Kurtaxe ist äußerst fair, auch weil sie ausschließlich für den Tourismus eingesetzt wird", unterstreicht hierzu die Bürgermeisterin der Stadt, Isilda Gomes. Durch die neue Steuer wird ein Plus von mehreren Millionen Euro erwartet, das wiederum für nachhaltige Tourismusprojekte eingesetzt werden soll.
Grund für die Einführung ist auch ein enormer Anstieg der Besucherzahlen in Portimão und Umgebung in den vergangenen Jahren. Behörden, Restaurants und Freizeiteinrichtungen müssten ihre Kapazitäten in den Sommermonaten laut Gomes mitunter verfünffachen. Mit nur knapp 60.000 Einwohner:innen im Winter, etwa in Portimão, muss die Infrastruktur an der Algarve besonders dynamisch sein.
Auch in Albufeira, einem weiteren touristischen Hotspot der Algarve, arbeiten die Behörden entsprechend bereits an einer Touristensteuer. Erhoben wird diese voraussichtlich erst ab Mai.
Während bei internationalen Reisen oft Touristensteuern in Form von Pauschalbeträgen direkt mit dem Flugticket einkassiert werden, schreiben immer mehr beliebte Reiseziele in Europa Tagesbeträge fest. Am höchsten sind die Beträge aktuell in Italien, hier werden je nach Region bis zu fünf Euro pro Tag fällig.
Anders als in anderen Regionen soll die neue Steuer in Portimão zunächst auf ein Maximum von sieben Nächten begrenzt werden. Vollständig ausgenommen sind von der Regelung hier außerdem Kinder unter 13 Jahren.
Mit einem Anstieg der Tourismuseinnahmen um knapp 50 Prozent nimmt die Branche in Portugal seit der Corona-Pandemie deutlich an Fahrt auf. Die Algarve ist vor allem auch bei Surfer:innen beliebt.
Portugal insgesamt gilt vor allem bei den Deutschen allerdings noch als relativer Geheimtipp unter den Reisezielen. Nur knapp zwei Prozent der getätigten Urlaubsreisen gingen in den vergangenen Reisen in das südeuropäische Land.