Leben
Urlaub & Freizeit

Urlaub auf Rügen: Streit um Beschilderung mit Caspar David Friedrich

15.08.2024, Mecklenburg-Vorpommern, Greifswald: Eine Museumsmitarbeiterin steht vor dem Gemälde "Kreidefelsen auf Rügen" (um 1818) von Casper David Friedrich in der neuen Sonderausstellung « ...
Eines der bekanntesten Werke von Caspar David Friedrich: Kreidefelsen auf Rügen.Bild: dpa / Jens Büttner
Urlaub & Freizeit

Urlaub auf Rügen: Wie der Streit um ein Schild die Insel beschäftigt

Caspar David Friedrich soll Rügen einst als seine Lieblingsinsel geschätzt haben. Heute wollen Einheimische ihn ehren – doch sie scheitern an deutscher Bürokratie.
29.07.2025, 20:5129.07.2025, 20:51
Mehr «Leben»

Wer über die B 96 auf die Insel Rügen fährt, wird derzeit von einem in die Jahre gekommenen Schild empfangen. Die Farben blass, das Logo veraltet, der Gesamteindruck: eher trostlos als einladend.

Für viele ist das Schild einfach ein Detail am Straßenrand – für den Verein Insula Rugia hingegen ein Symbol, das dringend einer Erneuerung bedarf. Und das nicht mit irgendeinem Motiv: Der Maler Caspar David Friedrich soll im Mittelpunkt stehen.

Rügen war einst die Lieblingsinsel Caspar David Friedrichs

"Wir finden, dass das Schild zu klein ist, um der Bedeutung der Insel gerecht zu werden", erklärt Carmen Kannengießer vom Verein Insula Rugia der "Ostsee Zeitung".

"Außerdem würden wir gerne auf die Lieblingsinsel von Caspar David Friedrich hinweisen. Als Caspar-David-Friedrich-Insel, sozusagen", sagt sie. Denn gerade im Jubiläumsjahr 2024 sei Rügen als Wirkungsort des Romantikmalers viel zu kurz gekommen. Die Idee: Ein modernes, schlichtes Schild, das mit der Silhouette der Insel und dem Porträt Friedrichs dezent auf das kulturelle Erbe hinweist.

Dass ein solches Vorhaben mehr als nur ein paar Bretter und etwas Farbe braucht, zeigte sich schnell. Der Wunsch nach einem neuen Schild war eigentlich schon für 2024 vorgesehen. Doch der Plan verlief sich in Zuständigkeiten, Formularen und Vorschriften: "Ich weiß nicht mehr, bei wie vielen Stellen wir unser Anliegen vorgetragen haben", berichtet Kannengießer frustriert der "Ostsee Zeitung".

"Wir waren beim Landrat, im Kreistag, beim Bauamt, bei der Straßenmeisterei. Immer wieder: Wir werden immer weitergeschickt und drehen uns im Kreis."
Carmen Kannengießer gegenüber der "Ostsee Zeitung"

Rügen: Verein erhält Unterstützung von Tourismusverbänden

Der Verein hatte dabei durchaus pragmatische Lösungen im Blick: Entweder man ersetzt das bestehende Schild auf dem alten Gerüst oder nutzt ein EU-gefördertes Hinweisschild, das in der Nähe steht.

Doch selbst für solche scheinbar einfachen Ideen türmten sich die Fragen: "Wie lange muss ein solches Schild stehen? Welche Windsicherung ist nötig? Wem gehören Grund und Boden unter dem Schild? Was gibt es dort überhaupt für Regelungen? Und nicht zuletzt: Wer ist zuständig?", zählt Kannengießer der "Ostsee Zeitung" auf.

Doch der Rückhalt aus der Tourismusbranche ist vorhanden. "Abmontieren und Umfolieren – das kann doch nicht so schwierig sein", meint Andreas Heinemann vom Tourismusverband laut "Ostsee Zeitung". Und auch die Tourismusgesellschaft Binzer Bucht unterstützt das Vorhaben: Man spricht dort von einem "wichtigen Projekt", das auch finanziell durch den Vorpommern-Fonds mitgetragen werden soll.

Urlaub auf Rügen: Ein neues Ortsschild soll her

Erste Designs existieren längst. "Eher schlicht und prägnant, mit dem Umriss Rügens und dem Konterfei Caspar David Friedrichs", so Kannengießer laut "Ostsee Zeitung".

Doch bevor es an die Umsetzung geht, muss die entscheidende Frage geklärt werden: Wie groß darf das Schild überhaupt sein? Ein Auftrag an ein Grafikbüro sei derzeit deshalb nicht sinnvoll.

Immerhin: Die Finanzierung scheint gesichert. Der Vorpommern-Fonds des Landes sowie die Tourismusgesellschaft Binzer Bucht haben Unterstützung zugesagt – sobald die rechtlichen Grundlagen geklärt sind, steht der Umsetzung nichts mehr im Weg. Zumindest theoretisch.

Supermarkt: Verbraucherzentrale kritisiert beliebten Snack-Hersteller
Für einen schnellen Snack zwischendurch greifen viele Menschen zu Nüssen oder Trockenobst. Doch längst nicht alle Produkte sind so gesund, wie manche Verbraucher:innen annehmen. Das zeigt auch ein aktueller Fall, bei dem ein bekannter Snack-Hersteller in die Kritik gerät.
An manchen Tagen reiht sich ein Termin nach dem anderen; da bleibt keine Zeit für den üblichen Plausch an der Kaffeemaschine und erst recht nicht für eine ausgedehnte Mittagspause. Etwas Energie braucht der Körper trotzdem. Da ist es hilfreich, wenn man am Morgen noch ein paar Snacks eingepackt hat.
Zur Story