Winterurlaub auf den Kanaren. Das verspricht, eine Zeit lang dem kalten und grauen Wetter, wie man es in Deutschland häufig vorfindet, zu entfliehen. Auf den kanarischen Inseln ist die Wahrscheinlichkeit, dass man mit Sonnenstrahlen und zumindest frühlingshaften Temperaturen beglückt wird, relativ hoch. Selbst im kältesten Monat Januar ist es hier immer noch rund 20 Grad warm.
Wären da nicht die meterhohen Wellen, die immer wieder auf Teneriffa, Gran Canaria und andere Inseln in der Region treffen. Nicht umsonst sind die Inseln im Atlantik bei Surfer:innen beliebt, besonders im Winter.
Doch die riesigen Wellen werden immer wieder zur Gefahr. Mehrfach sind Badende schon von Wellen mitgerissen worden und im Meer ertrunken. Daher ist es wichtig, die Wellenwarnungen der Inselregierung unbedingt ernst zu nehmen – so wie jetzt.
Die Regional-Regierung hat zunächst für zwei Tage bis Freitag eine Wellenwarnung der Stufe Gelb herausgegeben. Bis zu fünf Meter hoch können sich die Wellen an den Küsten derzeit auftürmen, hinzu kommen teils starke Windböen.
Der staatliche Wetterdienst Aemet hat die Warnung für La Palma, El Hierro, Fuerteventura, Lanzarote und La Graciosa herausgegeben. Im Norden von Teneriffa und auf Gran Canaria können die Wellen ebenfalls gefährlich hoch werden. Lediglich La Gomera wird von der Warnung ausgenommen.
Die Inseln möchten deshalb unbedingt verhindern, dass Menschen bei dem unberechenbaren Wellengang im Meer schwimmen gehen. Das Schwimmen ist fast flächendeckend untersagt, berichtet "Teneriffa News".
Die Gemeinde San Cristóbal de La Laguna auf Teneriffa hat etwa die Badegebiete in Bajamar, Punta del Hidalgo, Jover und La Barranquera zur Sicherheit geschlossen, schreibt das Online-Magazin "Kanarenmarkt".
Am Donnerstag wurden bereits Winde mit einer Stärke von bis zu 49 Kilometer pro Stunde erwartet. Der Freitag startete ähnlich, im Verlauf des Tages sollen die Böen aber auf Geschwindigkeiten von bis zu 28 Kilometer pro Stunde abnehmen. Die Kanaren-Regierung warnt weiterhin vor bis zu dreieinhalb Meter hohen Wellen.
Unter Berücksichtigungen der Informationen von Wetterdiensten gaben die Behörden Mitte der Woche eine sogenannte "Vorwarnung wegen Küstenphänomenen" heraus. Man solle dringend die Ratschläge für Notfälle befolgen, heißt es in der Mitteilung.
Das bedeutet unter anderem, dass man auf keinen Fall an Stränden mit roter Beflaggung, wie man sie gerade auf den Kanaren oft vorfindet, schwimmen gehen soll. Bei ungewöhnlichen Wellen soll man sich auch dann nicht dem Meer nähern, wenn es sich beruhigt zu haben scheint.
Außerdem solle man nicht riskieren, Wellenbrecher zu fotografieren. Im vergangenen Jahr ist ein Tourist ertrunken, als er ein Foto von den Wellen machen wollte.