Teneriffa ist nicht nur ideales Reiseziel, wenn man einen entspannten Badeurlaub plant; die Kanaren-Insel eignet sich auch hervorragend für Wanderungen, bei denen man vulkanische Landschaften oder Gebirge entdecken kann. Da wären etwa der Teide Nationalpark oder das Anaga-Gebirge, auf Spanisch "Macizo de Anaga", im Nordosten Teneriffas.
Täglich kommen hier zahlreiche Tourist:innen für einen Ausflug vorbei. Dabei sorgen sie jedoch teilweise für Ärger, wenn sie etwa wie im Teide ihren Müll in der Natur liegen lassen – Teneriffa bittet für diese Umweltverschmutzung seit dem vergangenen Jahr auch wieder ausländische Tourist:innen zur Kasse.
Im Teide geht man außerdem gegen wildes Parken vor; auch im Anaga-Gebirge sind die vielen Autos der Besucher:innen nicht (mehr) gerne gesehen.
Der Gemeinderat hat einen Antrag verabschiedet, mit dem die Anzahl von Tourist:innen, insbesondere von Privatfahrzeugen, eingeschränkt werden sollen, berichtet "Canarian Weekly".
Der Anaga-Park ist mit seinen tiefen Tälern und Schluchten nicht nur für Wanderwillige interessant, sondern auch für die Tierwelt. Hier gibt es eine große Artenvielfalt – viele Vögel, Reptilien und Fische haben dort ihr Zuhause gefunden. Seit 2015 ist der Anaga-Park ein von der UNESCO ausgezeichnetes Biosphärenreservat. Vier Gebiete wurden unter besonderen Schutz gestellt.
Der Antrag, eingebracht von Stadträtin Carmen Peña, zielte darauf ab, dieses Naturerbe zu schützen. Peña betonte die Dringlichkeit der Angelegenheit: Durch die wachsende Zahl der Besucher:innen bestehe eine Bedrohung für den Naturschutz. Sie forderte die lokalen Behörden auf, tätig zu werden.
Ihr Antrag stieß im Gemeinderat auf große Unterstützung und wurde dementsprechend auch angenommen. Er fordert das Cabildo von Teneriffa, also die mit der Regierung beauftragte Institution der Insel, auf, eine Infrastruktur und Mechanismen einzuführen, um die tägliche Zahl der Besucher:innen zu begrenzen.
Mit dem Antrag sind nun die Weichen für Maßnahmen gestellt, die den Tourismus im Anaga-Gebirge nachhaltiger gestalten sollen.
Das Kanaren-Gebirge ist immer wieder unterbrochen von vielen kleinen, malerischen Dörfern. Mit neuen Regelungen soll auch der Spagat zwischen Tourismus, dem Leben der Einheimischen und der traditionellen Landnutzung gemeistert werden.