Urlaub: Beliebte Airline will Deutschland weniger anfliegen
Mittlerweile sind Flugangebote auf einen unübersichtlichen Dschungel angewachsen. Unzählige Airlines bieten unzählige Verbindungen. Und so düsen eben unzählige Flugzeuge durch die Lüfte, um unzählige Reisende von A nach B zu bringen.
Dieses Überangebot rentiert sich aber nicht immer. Einige Flugzeuge starten ohne volle Auslastung – gerade für Billig-Airlines ein Minusgeschäft. Hohe Fixkosten für Crew, Flughafen und Treibstoff treiben die Ausgaben. Wegen des Wettbewerbsdrucks schicken Airlines Flugzeuge unabhängig einer geringen Auslastung los – um Marktpräsenz zu zeigen.
Einer Airline werden die Kosten aber offenbar zu viel. Sie streicht gleich eine ganze Reihe Flüge.
Viele Flüge ab Barcelona fallen weg
Gemeint ist die Billig-Airline Vueling. Sie hat laut "Aeornautes"-Angaben den Winterflugplan 2025/26 ab Barcelona überarbeitet und reduziert das Angebot um knapp drei Prozent. Damit sinken die geplanten Abflüge von 27.200 auf 26.400.
Betroffen sind etwa die Flüge nach Berlin. 45 Verbindungen weniger sollen es werden. Nach Hamburg sind es 30, nach Düsseldorf 18 und nach Stuttgart neun. Außerdem reduziert Vueling die Flüge nach Basel, Genf und Zürich um acht, 43 beziehungsweise vier Flüge. Wien verliert 18 Verbindungen.
Auch Flüge in andere europäische Länder sollen abnehmen, insgesamt sind 40 Ziele betroffen, darunter Ibiza, Palma de Mallorca, Stockholm, Athen und Amsterdam. Eine Begründung dafür nennt die Airline nicht. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass es eben eine zu geringe Auslastung der Flüge gab.
Flug-Streichungen: Könnte sich eine geringe Auslastung dahinter verbergen?
Airlines berechnen mittels Break-even-Load-Factor den Anteil der Sitze, die verkauft werden müssen, damit die Erlöse die Kosten decken. Der Schwellenwert liegt bei etwa 70 Prozent. Fällt die Auslastung darunter, wird ein Flug unprofitabel. Und das schadet natürlich dem Geschäft.
Interessant ist, dass Vueling zur International Airline Group gehört, die 2023 noch einen Rekordumsatz erzielen konnte. Welchen Anteil die Billig-Airline daran hatte, ist aber unklar. Jedenfalls ist in Sachen Effizienz und auch Umweltfreundlichkeit deutlich sinnvoller Verbindungen zu reduzieren, wenn Flüge nicht ausgelastet sind. Ist das der Fall, dürfte Vuelings Vorhaben doch erstmal nicht unbedingt schlecht sein.