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Ostsee-Urlaub: Braunalgen vermehren sich rasant – Warnemünde betroffen

RECORD DATE NOT STATED 04.10.2024, Zingst, Ostsee, Strand, Seebr
Die deutsche Ostsee hat aktuell zu kämpfen. Bild: IMAGO images / HärtelPRESS
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Ostsee-Urlaub: Braunalgen breiten sich aus – Experten schlagen Alarm

Vor Dänemark treiben kilometerlange Algenteppiche im Meer, auch vor der deutschen Küste wabert der braune Schleim. Er droht, das Leben im Meer zu ersticken.
21.05.2025, 11:2721.05.2025, 11:27
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Am liebsten machen die Deutschen Urlaub im eigenen Land. Das ist seit Jahren so, vor allem Bayern und Mecklenburg-Vorpommern sind gefragt. Auch in diesem Jahr wird es viele Menschen hierzulande wieder an die Ostsee ziehen. Doch das Meer hat gerade ganz schön zu kämpfen.

Neben den üblichen, durch die Klimakrise bedingten Problemen – Verschmutzung, Versauerung, Erhitzung, Artensterben – erleben weite Teile der Ostsee aktuell eine Algenblüte, die eine echte Gefahr für das Ökosystem darstellt. Die Braunalge breitet sich aus und das in einem solchen Maße, dass es Expert:innen in Alarmbereitschaft versetzt.

Vor allem vor Dänemark sind kilometerlange Flächen gesichtet worden, meldet das dänische Magazin "Politiken". Und auch im deutschen Badeort Warnemünde kennt man das Problem. Giftig sind die Braunalgen für den Menschen nicht, aber dafür ziehen sie ganz andere, noch schwerwiegendere Folgen nach sich.

Ostsee-Urlaub: Algen bedrohen Leben am Meeresboden

"Früher habe ich beim Tauchen Hunderte Fische gesehen", wird der Unterwasserfotograf Morten Rasmussen von "Politiken" zitiert. Er, der seit fast 50 Jahren in der Ostsee taucht, berichtet erschüttert: "Heute sehe ich nur noch eine schleimige, klebrige Masse."

An sich ist die Alge kein Problem, im Gegenteil: Als größter Biomassenproduzent in der Ostsee ist sie ein wichtiger Teil des Ökosystems. Sie bindet Stickstoff und Schwermetalle und reinigt somit das Wasser.

Wenn sich die Braunalge aber massenhaft vermehrt, weil durch Überdüngung und Erderwärmung Wassertemperaturen und Nährstoffkonzentration steigen, droht das empfindliche Ökosystem des Meeres aus der Balance zugeraten.

Beim Umweltbundesamt heißt es dazu:

"Sinken sehr viele abgestorbene Algen und pflanzliche Überreste auf den Grund, brauchen die Mikroorganismen beim Abbau dieses organischen Materials den Sauerstoff nach und nach auf, bis schließlich nur noch wenig oder gar kein Sauerstoff mehr im Tiefenwasser gelöst ist."

"Bild" zitiert Prof. Ulf Karsten vom Institute of Biological Sciences in Rostock, der sagt, dass es auch in Deutschland dieses Problem gibt. "Vor Warnemünde haben wir im späten Winter und im frühen Frühjahr verstärkte Algenbiomasse, die an den Strand gespült wird", erklärt er.

Auch dabei handle es sich um die fadenartigen Braunalgen, die nach Stürmen von Felsen oder Korallen losgerissen werden und dann im Meerwasser schwimmen, wo sie sich massenhaft vermehren.

Dänemark will gegen die Plage im Meer jetzt mit strengeren Düngevorschriften vorgehen. Expert:innen sind jedoch skeptisch, ob das reichen wird. Die fortschreitende Erwärmung der Meere wird man damit schließlich nicht in den Griff kriegen.

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