
Bienen sind zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt.Bild: dpa / Karl-Josef Hildenbrand
Klima & Umwelt
Bienen sind nicht nur süße kleine Flausche-Insekten, sondern auch ein elementarer Bestandteil unseres Ökosystems. Umso alarmierender ist, dass sie immer stärker bedroht sind. Das unterstreicht auch ein neuer Bericht.
20.05.2025, 12:1920.05.2025, 12:19
Bienen sind viel mehr als nur fleißige Honigproduzenten – sie spielen eine zentrale Rolle im Ökosystem. Als Bestäuber sorgen sie dafür, dass Pflanzen Früchte tragen und sich vermehren können – ohne sie gäbe es deutlich weniger Obst, Gemüse und Blumen. Besonders für die Landwirtschaft sind sie deshalb unverzichtbar.
Neben ihrer ökologischen Bedeutung liefern sie uns auch Honig, Wachs und andere Produkte, die seit Jahrhunderten geschätzt werden. Die Imkerei hat sich rund um diese Nutztiere entwickelt und verbindet Naturpflege mit Handwerk. Doch Bienen sind bedroht: In vielen Regionen schrumpfen die Bestände – mit potenziell gravierenden Folgen für Mensch und Natur.
Ein neuer Bericht hat nun die größten Bedrohungen für Bienen aufgelistet.
Bienen von Krieg, Straßenlicht und Mikroplastik bedroht
Der Bericht der Forscher-Initiative Bee:wild warnt eindringlich vor bislang wenig beachteten Gefahren für Bienen und andere Bestäuber. Die Studie, an der laut einer Meldung der University of Reading zehn führende Bienenexpert:innen beteiligt waren, nennt zwölf neu auftretende Bedrohungen.
Diese könnten demnach in den nächsten fünf bis fünfzehn Jahren das Artensterben beschleunigen. Unter den größten Gefahren nennen die Forscher:innen sogar Kriegsgebiete. Unter anderem wird hier explizit der Krieg in der Ukraine genannt, der Länder dazu zwinge, weniger Pflanzen anzubauen.
Dadurch hätten die Bestäuber während der gesamten Saison keine abwechslungsreiche Nahrung. Auch Mikroplastik ist demnach eine bisher unterschätzte Bedrohung: Bei Tests an 315 Honigbienenvölkern in ganz Europa seien in den meisten Bienenstöcken synthetische Materialien wie PET-Plastik nachgewiesen worden.
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Lichtverschmutzung würde wiederum in der Nacht den Besuch von Blüten durch nachtaktive Bestäuber um 62 Prozent reduzieren. Dadurch werde die entscheidende Rolle, die Nachtfalter und Nachtinsekten bei der Bestäubung spielen, gehemmt.
Bienenstöcke und Honig seien zudem nicht nur durch Mikroplastik, sondern auch durch Antibiotika verunreinigt. Auch Luftverschmutzung soll Bienen direkt betreffen und Wachstum, Überleben und Fortpflanzen beeinträchtigen. Pestizide und Waldbrände werden ebenfalls als Bedrohung genannt.
Bienen müssen geschützt werden: Experten fordern Maßnahmen
Im Bericht wird betont, wie wichtig frühzeitige Maßnahmen sind, um das weitere Aussterben von Bienen und anderen Bestäubern zu verhindern. Professor Simon Potts von der University of Reading, Hauptautor des Berichts, betont:
"Durch frühzeitiges Handeln können wir den Schaden verringern und den Bestäubern helfen, ihre wichtige Arbeit in der Natur und in der Lebensmittelproduktion fortzusetzen [...] Bestäuber zu schützen bedeutet, uns selbst zu schützen."
Zu den vielversprechendsten Schutzmaßnahmen zählen laut Bericht unter anderem neue Gesetze gegen antibiotikabelastete Abwässer, die Bienen krank machen, sowie der Ausbau von Blühflächen in Solarparks.
Auch die Zucht von Pflanzen mit nährstoffreicherem Pollen und Nektar, der Umstieg auf E-Mobilität zur Verbesserung der Luftqualität sowie neue Technologien zur gezielten Schädlingsbekämpfung ohne Nebenwirkungen für nützliche Insekten werden als zukunftsweisend genannt.
Ein besonderer Fokus könne auf stachellosen Bienen liegen, für die städtische Gärten und Wiederbegrünung von Lebensräumen wichtig sind. Auch digitale Innovationen wie KI-gestützte Beobachtungssysteme könnten beim Schutz helfen.
Dr. Deepa Senapathi, Mitautorin des Berichts und Expertin für nachhaltige Landnutzung, betont: "Sinnvolle Maßnahmen zum Schutz der Bienen sind kein 'Nice-to-have'-Wunsch für die Zukunft – es gibt bereits praktische Lösungen, die wir jetzt umsetzen können."
Das Mai-Wetter zeigt sich bisher von seiner freundlichen Seite: viel Sonne, wenig Regen, angenehm milde Temperaturen. Doch Ende des Monats könnte dieses frühsommerliche Wetter abgelöst werden – zumindest kurzzeitig.
Über die vielen Sonnenstunden in der ersten Mai-Hälfte haben sich hierzulande viele Menschen gefreut. Auch wenn sich das Wetter zwischenzeitlich von seiner wechselhaften Seite zeigte, sorgte eine stabile Hochdrucklage bislang für überwiegend angenehmes Frühsommerwetter.