
Eine Impfung soll die Honigbienen vor einer hochansteckenden Krankheit schützen.Bild: dpa / Oliver Dietze
Good News
14.01.2023, 11:5314.01.2023, 11:53
Normalerweise stechen Bienen in Gefahr selbst zu, jetzt sollen sie zu ihrem eigenen Schutz geimpft werden – um der Bienenkrankheit Faulbrut entgegenzuwirken. Der Faulbrut sind schon viele Bienenvölker zum Opfer gefallen. Hierbei handelt es sich um das Befallen der Bienenlarven durch die Bakterien Paenibacillus larvae. Diese zersetzen die Larven von innen und hinterlassen lediglich einen bräunlichen, ranzig riechenden Schleim. Die Ansteckungsgefahr für die anderen Bienen ist so hoch, dass Imker ganze Bienenvölker töten müssen.
Trotz vieler Vorsichtsmaßnahmen schleicht sich die Krankheit immer wieder ein, deshalb will das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) jetzt durch die Immunisierung der Bienen das Bakterium vollständig ausrotten. Die US-Behörde hat dafür den ersten Bienenimpfstoff der Welt bedingt zugelassen.
Immunisierung durch die Königin
Der Impfstoff stammt vom Biotech-Unternehmen "Dalan Animal Health" und soll die Krankheit über eine Impfung der Bienen-Königinnen bekämpfen. Die sogenannte Impfung ist nicht wirklich eine Impfung, keine Biene erhält wirklich eine Spritze und man widmet sich nicht jeder Biene einzeln – das Medikament muss auf Umwegen zu den Bienen. Der Wirkstoff soll dem Gelée Royal hinzugefügt werden, mit dem die Arbeiterbienen ihre Königin füttern. Das Medikament wirkt über die enthaltenen inaktiven Bakterien. Die Aufnahme durch die Königin führt zur Immunisierung der späteren Larven, die von der jeweiligen Königin abstammen.
Imker reisen durch das ganze Land
Zuerst sollen noch in diesem Jahr nur gewerbliche Imker das Medikament für ihre Völker erhalten. Züchter von Bienenköniginnen könnten mit dem Vorzug der Immunisierung ihre Königinnen bewerben, meint ein Mitarbeiter von "Dalan Animal Health".

Imker reisen durch das ganze Land, damit ihre Bienen Pflanzen bestäuben.Bild: getty images / santypan
Allgemein geht der Wildbienenbestand weltweit zurück, deshalb sind viele Länder zur Bewirtschaftung ihrer Felder auf das Bestäuben der Pflanzen durch Honigbienen, mit denen Imker durch das ganze Land reisen, angewiesen. In den USA ist dies gängige Praxis, um Nutzpflanzen von der Mandel bis zur Blaubeere anpflanzen zu können.
Eingriff in die Natur für Lebensmittelsicherung
Deshalb sei es so wichtig, die Honigbienen zu immunisieren und somit vor dem Aussterben zu schützen. Zwar handelt es sich um einen Eingriff in die Natur, wenn man von der Impfung bei Insekten spricht, doch das sorgt auch für Lebensmittelsicherung. Denn trotz der Vorsichtsmaßnahmen, die getroffen werden, um die Honigbienen vor der Faulbrut zu schützen, lässt sie sich dadurch allein nicht beseitigen. Schon nicht vollständig leere, weggeschmissene Honiggläser, aus denen Bienen sich Reste holen, sind eine große Infektionsgefahr.
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