
Strandkörbe auf Langeoog müssen seit dieser Saison online gebucht und entsperrt werden.Bild: dpa / Daniel Bockwoldt
Urlaub & Freizeit
Schöne Strände gibt es in vielen Ländern der Welt, Strandkörbe aber nur in Deutschland. Im Jahr 1882 von einem Rostocker Korbmacher erfunden, wird der Strandkorb auf Langeoog jetzt digital.
18.07.2025, 07:0618.07.2025, 07:06
Das dürfte nicht allen gefallen: Auf der deutschen Nordseeinsel Langeoog gehören spontane Strandkorbpausen ohne Buchung der Vergangenheit an. Seit dieser Saison sind die rund 1200 Körbe verschlossen – öffnen lassen sie sich nur noch digital per App oder Chip.
Möglich macht das ein neues Buchungssystem namens "Strandbutler". Die Gemeinde reagiert damit auf zwei Probleme: unkontrollierte Nutzung und fehlende Einnahmen. "Im vergangenen Jahr lag die Gesamtauslastung unserer Strandkörbe bei unter 24 Prozent", wird Thomas Döbber-Rüther, Tourismus-Manager der Insel, von der "Nordwest-Zeitung" zitiert.
Viele Urlauber:innen hätten sich kostenlos in die Körbe gesetzt – in der Annahme, diese seien frei nutzbar. Mit dem neuen System soll sich das ändern.
Bereits zum Saisonbeginn habe man die Auslastung des Vorjahres übertroffen. Vor allem in den Abendstunden sei es bislang üblich gewesen, sich ohne Buchung mit Getränken in einen der Körbe zu setzen – und anschließend einiges an Müll zu hinterlassen. Wer heute zum Sonnenuntergang am Strand sitzen will, muss dafür den "Sundowner"-Tarif von 6,50 Euro zahlen.
Nordsee-Urlaub: Strandkörbe auf Langeoog – Preise haben es in sich
"Strandbutler" ist ein Online-Tool, das Buchung, Bezahlung und Zugang zu den Körben digitalisiert. Die Schlösser an den Strandkörben werden per Bluetooth oder Chip geöffnet, gespeist wird das System über Solarzellen.
13 Euro pro Tag oder 84 Euro pro Woche kostet jetzt die Nutzung der Körbe auf Langeoog. Die App zeigt freie Plätze an, bietet Preisübersichten und digitale Zahlung – wahlweise ist auch Barzahlung vor Ort möglich. "Strandbutler" wird inzwischen an über 50 Standorten genutzt, etwa auf Juist, in Norddeich, Bensersiel, Wilhelmshaven oder auf der Halbinsel Butjadingen.
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Doch gewiss möchten sich nicht alle der Digitalisierung an den Stränden der Nordsee fügen. Eine Alternative bietet der Rentner Ronald Brockmann aus Mecklenburg-Vorpommern. Zusammen mit seinem Sohn hat er einen tragbaren Strandkorb entwickelt, der in einem Tragesack Platz findet, etwa zwölf Kilo wiegt und sich in wenigen Minuten aufbauen lässt – inklusive Liegefunktion.
Noch sucht er Investor:innen, um das Modell aus Holz oder Aluminium für unter 250 Euro in Serie zu produzieren.
Der Strandkorb ist fester Bestandteil deutscher Küstenkultur. Erfunden wurde er 1882 durch den Rostocker Korbmacher Wilhelm Bartelmann. Ursprünglich als windgeschütztes Sitzmöbel für eine rheumakranke Frau gedacht, entwickelte er sich rasch zum Symbol für Erholung am Meer. Nun beginnt ein neues Kapitel – digital, vernetzt und buchbar per App.
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