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Urlaub: Brügge fleht Touristen an, keine Pflastersteine mehr zu klauen

Touristen auf dem Marktplatz, grote Markt, in Brügge Tourists on the market square, Grote Markt, in Bruges Copyright: imageBROKER/HEIKOxKUEVERLING ibxiqx13097346.jpg Bitte beachten Sie die gesetzliche ...
Der Marktplatz in Brügge ist ein Touri-Hotspot.Bild: imago images / imagebroker
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Brügge schlägt Alarm: Touristen klauen massenhaft Pflastersteine

50 bis 70 fehlende Steine pro Monat – und das nur an den Hotspots. Brügge hat die Nase voll von Pflasterdieb:innen und warnt vor den Folgen des ungewöhnlichen Souvenir-Trends.
18.05.2025, 09:0318.05.2025, 09:03
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Ein kleines Souvenir aus dem Urlaub mitbringen – das gehört wohl für viele dazu. Ob man für sich selbst ein Erinnerungsstück möchte oder der besten Freundin einen lustigen Kühlschrankmagneten mitbringt, weil das die gemeinsame Tradition ist, da hat jeder so seine Vorlieben.

Dann gibt es aber auch Sachen, die einfach an ihren Ort gehören. Von den Malediven darf man beispielsweise keinen Sand und keine Muscheln mitnehmen. Wo kämen wir auch hin, wenn all die Menschen, die jedes Jahr auf den Inselstaat reisen, Strände und Meeresbewohner langsam aber sicher abtragen?

In Brügge jedoch verschwinden immer mehr Pflastersteine – und zwar nicht einfach so. Die Stadt vermutet, dass Tourist:innen sich die historischen Steine als "Erinnerungsstück" mitnehmen. Was erstmal kurios klingt, hat jedoch gleich mehrere ernsthafte Folgen.

Brügge: Kopfstein-Klau im Stadtzentrum

"An ikonischen Orten wie dem Minnewater, dem Vismarkt, dem Marktplatz und dem Gruuthusemuseum verschwinden schätzungsweise 50 bis 70 Pflastersteine pro Monat – vielleicht sogar noch mehr", berichtet Franky Demon, der in Brügge für öffentliches Eigentum zuständig ist, laut "Euronews". Besonders in der Hochsaison im Frühling und Sommer nimmt das Problem laut Demon zu.

Die Stadt geht davon aus, dass viele der Pflastersteine in den Taschen oder Koffern von Tourist:innen landen – als ziemlich unhandliches Urlaubssouvenir.

Neben dem offensichtlichen Schaden am historischen Erbe der Stadt kommt noch ein weiteres Problem dazu: Die Lücken im Pflaster machen die Wege unsicher. Demon erklärt: "Es ist bedauerlich, dass unsere Mitarbeiter ständig unterwegs sind, um Schlaglöcher und lose Steine zu reparieren. Das verursacht viel zusätzliche Arbeit und Kosten – rund 200 Euro pro Quadratmeter Pflaster."

Sein Appell an alle Besucher:innen lautet, mehr Respekt vor dem Ort zu haben. "Wer durch Brügge läuft, wandelt auf Jahrhunderten Geschichte. Lasst die Pflastersteine da, wo sie hingehören."

Kein Einzelfall: Auch in Paris und Rom verschwinden Pflastersteine

Brügge ist übrigens nicht die einzige Stadt mit diesem kuriosen Problem: Auch entlang der berühmten Paris-Roubaix-Radrennstrecke nehmen Besucher:innen immer wieder Pflasterstücke mit. In Rom verschwanden über die Jahre ganze Brocken der legendären "Sampietrini" – die berühmten Lavasteine aus der Ewigen Stadt.

Von manchen Souvenirs sollte man lieber ein Foto machen, als sie ins Handgepäck zu stopfen. Stellt sich auch die Frage: Was macht man denn Zuhause überhaupt mit einem Pflasterstein?

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