Gastronom:innen hatten gedacht, dass das Frühjahr auf Mallorca für sie bereits gut laufen könnte. Doch diverse Umstände machen der Branche bisher einen heftigen Strich durch die Rechnung: die Kund:innen bleiben aus.
Der Chef des Branchenverbands auf Mallorca blickt mit Sorge auf die bisherige Entwicklung. Bei der aktuellen Situation kann er nichts beschönigen: "Der Monat entwickelt sich katastrophal", sagt Juanmi Ferrer vom CAEB Restauración gegenüber dem "Mallorca Magazin".
Viele Restaurants hätten im Mai enorme Einbrüche bei Reservierungen und Umsätzen gemacht. Besonders unter der Woche kämpfen die Gastronom:innen. In Touristengegenden seien die Reservierungen hier um bis zu 50 Prozent zurückgegangen, berichtet Ferrer.
Am Wochenende sieht es zwar etwas besser aus, aber auch hier bleibt die Zahl der Gäste hinter den Erwartungen zurück. Wie er dem "Mallorca Magazin" sagt, ist man auch hier bei rund zehn Prozent im Minus.
Damit entwickelt sich die Lage weiter unter dem Niveau vom Vorjahr, so wie auch schon in den ersten Monaten des Jahres. Von Januar bis April lag der Umsatzrückgang laut Ferrer zwischen zehn und 20 Prozent.
Lediglich das verlängerte Wochenende vom 1. Mai hat den Gastronom:innen eine kurze Verschnaufpause bereitet. Seitdem aber sieht es "düster" aus, sagt er. Man rechne auch nicht damit, dass sich die Situation noch vor dem 25. Mai in eine positive Richtung entwickelt. "Diesen Monat müssen wir wohl abhaken", stellt der Verbandschef fest.
Schon der Saisonstart verlief nicht wie erwartet. Gerechnet hat man mit einem starken Frühjahr, sich dementsprechend darauf eingestellt und Leute eingestellt. Entlassungen hat man laut Ferrer momentan nicht geplant. "Wir versuchen durchzuhalten, auch wenn das zulasten unserer Wirtschaftlichkeit geht", sagt er.
Grund für die Zurückhaltung der Tourist:innen bei Restaurantbesuchen ist nicht nur das durchwachsene Wetter auf der beliebten Mittelmeer-Insel. Mallorca ist längst kein günstiges Reiseziel mehr. Sowohl die Flugpreise, als auch die Kosten für die Unterkünfte sind gestiegen. Also sparen die Gäste beim Auswärtsessen.
Es trifft damit zuerst die Gastronomie, weiß Ferrer. Die versucht nun mit einer Preisbremse gegenzusteuern. "Die Margen sind ohnehin knapp – durch steigende Kosten für Waren, Miete und Personal ist kaum noch Spielraum vorhanden", erklärt er aber.
Ferrer guckt dennoch vorsichtig optimistisch auf die kommenden Monate. Doch selbst, wenn mehr Gäste in die Restaurants kommen, wird es "schwer, an das Niveau von 2024 heranzukommen – und das war schon schlechter als 2023".