Portugal gehört nach Angaben vieler Reiseseiten zu den Top-Urlaubszielen in Europa. Im Sommer lockt vor allem die Algarve im Süden des Landes mit ihren schönen Stränden und kleinen Fischerorten Tausende Urlauber:innen nach Portugal. Die Hauptstadt Lissabon direkt an der Atlantikküste ist vor allem für kurze Städtetrips beliebt.
Ganz Portugal hat schöne Ecken zu bieten. Und dennoch: Den meisten sind wohl nur diese beliebten Regionen bekannt. Ein neuer Wanderweg durch das Land soll das nun ändern.
Ricardo Bernardes, Leiter einer Agentur für Kommunikation und Design, hat sich ein großes Ziel gesteckt: Er will einen Wanderweg erschaffen, der einmal um ganz Portugal führt. Das berichtet der "Stern" mit Verweis auf die portugiesische Nachrichtenagentur "Lusa".
Die Strecke soll Wander:innen durch insgesamt 100 Regionen führen, vom Norden des Landes bis zur Algarve. Mit dem Projekt wolle Bernardes "heimische und ausländische Touristen dazu ermuntern, das Beste zu erkunden, was das Land in Sachen Landschaft, Kulturerbe, Flora, Fauna und Tradition zu bieten hat", sagte er der Nachrichtenagentur.
Laut der Website von "Palmilhar Portugal", wie das Projekt getauft wurde, soll das Ganze den territorialen Zusammenhalt fördern und die touristische Saisonalität abschwächen. Denn: Ausländische Urlauber:innen kommen vor allem im Sommer. Der Wanderweg soll auch abseits der Hauptsaison Menschen in die Regionen locken.
In drei Jahren soll der Rundwanderweg fertig sein. Dafür muss Bernardes allerdings noch die Zustimmung der Gemeinden einholen.
Bereits Ende Juli soll jedoch schon die erste Teilstrecke eröffnen. Wie die portugiesische Wochenzeitung "Expresso" berichtet, wird diese in der Gemeinde Alenquer nahe Lissabon angelegt. Dort spazieren die Reisenden durch eine Landschaft voller Mühlen und Weinberge.
In den kommenden Monaten sollen dann vier weitere Strecken in der südlichen Region Alentejo entstehen. Außerdem drei in der Region Centre in der Landesmitte und zwei im nördlichen Gebiet Trás-os-Montes. Bis Jahresende sollen bereits 15 Teilstrecken umgesetzt sein.
"Wir werden entlang der Fußgängerroute ständig eine Reihe von Aktivitäten organisieren, die den beteiligten Gemeinden Auftrieb geben", heißt es auf der Website des Projekts. Durch den Tourismus sollen die jeweiligen Regionen auf direktem Wege wirtschaftlich profitieren.
Die ansässigen Hotels, Restaurants, Museen und Attraktionen will Bernardes mit in das Konzept einbinden und "Erlebnispakete" für die Region erstellen. Damit sich die Tourist:innen problemlos orientieren können, soll eine App einen Überblick über alle Angebote unterwegs geben.
Insgesamt 3,5 Millionen Euro soll das Projekt voraussichtlich kosten. Geplant ist, dass alle Wege über öffentliches, unbefestigtes Gelände führen. Einige Streckenabschnitte sollen aber auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich sein.