Es gibt Reisen, auf denen man lernt, dass das vermeintlich Richtige das genau Falsche sein kann. Ein falscher Satz zur falschen Zeit und schon ist der Kellner beleidigt, der Taxifahrer verwirrt oder das Gegenüber verlegen.
Sprache ist nicht nur Mittel zur Verständigung, sondern ein feines soziales Instrument, dessen falsche Töne leicht zu Missverständnissen führen können. Vor allem dann, wenn sich vermeintlich harmlose Floskeln als peinliche Doppeldeutigkeit entpuppen.
Wer schon einmal im Ausland mit einer Mischung aus Schulspanisch, Filmzitaten und App-Übersetzungen kommuniziert hat, kennt die Gratwanderung. Die Absicht ist gut, das Ergebnis nicht immer.
Dass ausgerechnet gut gemeinte Sprachversuche vor allem britischer Tourist:innen in Spanien für Stirnrunzeln oder gar Irritation sorgen, hat nun eine Kulturinstitution aus Großbritannien zum Anlass genommen, vier besonders häufige Fehler zu benennen. Angesprochen dürfen sich sicherlich auch Deutsche fühlen.
Gegenüber der "Daily Mail" warnt Claudio Guasti, Leiter für Kultur und Kommunikation an der Londoner Bildungseinrichtung City Lit, davor, dass vermeintlich "übliche" spanische Ausdrücke bei Einheimischen Irritation hervorrufen könnten.
Der häufigste Fauxpas: Wenn Tourist:innen über das Wetter stöhnen, greifen sie oft zum Ausdruck "estoy caliente". Dieser Satz heißt aber eben nicht "mir ist heiß", sondern suggeriert sexuelle Erregung. Korrekt wäre: "tengo calor".
Auch die Müdigkeit birgt sprachliche Fallstricke. Wer auf Spanisch sagen will, dass er oder sie erschöpft ist, sollte den Ausdruck "estoy cansado/cansada" verwenden. Wer dagegen aus Versehen einen Konsonanten verschluckt und "estoy casado/casada" sagt, erklärt sich unwissentlich für verheiratet.
Noch größer ist das Missverständnis bei dem Wort "embarazada". Viele glauben, es sei die spanische Entsprechung für "embarrassed" – also "verlegen", sagt Claudio Guasti. Tatsächlich bedeutet es: "schwanger". Die korrekte Wendung für Verlegenheit lautet "estoy avergonzado" (männlich) oder "estoy avergonzada" (weiblich).
Und auch ein vermeintlich kultiger Abschiedsgruß sollte besser vermieden werden: "hasta la vista". Weltweit durch Filme wie Terminator bekannt geworden, ist der Ausdruck unter Muttersprachler:innen jedoch unüblich und wirkt schnell deplatziert. Besser: "hasta luego" oder schlicht "adiós".
Lernen kann also auch auf Reisen vor Peinlichkeiten schützen, wenn man nicht ungewollt als verheiratet, schwanger oder erregt gelten möchte.