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Urlaub in Portugal: Preise für Sonnenschirme gehen durch die Decke

Setubal, Portugal. 24 May 2019. Comporta beach in Alentejo Portugal
Einige Strände Portugals sind nur noch für Reiche erschwinglich.Bild: imago images / Depositphotos
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Portugal-Urlaub: Hohe Preise am Strand sorgen für großen Schock

Was früher ein Ort für Lagerfeuer am Strand war, ist heute ein Hotspot für Luxus-Tourismus. In Comporta, Tróia und Melides steigen die Preise rasant – und selbst der Strandzugang ist nicht mehr selbstverständlich. Doch jetzt will die portugiesische Regierung gegensteuern.
22.07.2025, 10:2322.07.2025, 10:23
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Portugals Küste rund um Melides, Comporta und Tróia hat sich in den letzten Jahren zu einem Spielplatz für Reiche und Superreiche entwickelt. Wo früher gezeltet, gegrillt und barfuß in den Dünen getanzt wurde, stehen heute Luxusbauten, durchzogen von Sicherheitszäunen und gespickt mit Preisschildern, die selbst Tourist:innen mit dickem Geldbeutel ins Schwitzen bringen.

In einer Reportage von "Euronews" wird deutlich, wie krass sich die Region verändert hat – und was die Regierung jetzt dagegen tun will.

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Urlaub in Portugal: Sonnenbaden für 200 Euro

Die vielleicht absurdeste Szene der Reise: Eine Einheimische erzählt, dass am Strand von Carvalhal für einen einzigen Sonnenschirm bis zu 200 Euro verlangt wird – pro Tag.

Und das ist kein Einzelfall. Ob Häuser für 5000 Euro pro Nacht, Designer-Tuniken für 450 Euro oder Parkplätze, die so rar sind wie eine ruhige Minute im Hochsommer: Wer hier Urlaub machen will, braucht eine Kreditkarte mit hohem Limit und Geduld.

Strandbesuch? Nur mit Ausweis oder über Zäune

Wer dachte, die Strände seien wenigstens öffentlich, irrt. Laut der portugiesischen Umweltbehörde (APA) gibt es entlang der 45 Kilometer langen Küste gleich mehrere Abschnitte, bei denen der Zugang eingeschränkt oder sogar kontrolliert ist.

In Tróia-Galé und Galé-Fontainhas zum Beispiel darf nur rein, wer vorher seinen Ausweis abgibt – zurück gibt es den erst beim Verlassen des Geländes. Andere Wege führen durch private Resorts oder sind schlichtweg versperrt.

Die Regierung will jetzt laut "Euronews" gegensteuern. Mehr öffentliche Zugänge, neue Parkplätze und klare Schilder sollen kommen. Ob die dann auch den Weg zum Schatten für Normalverdienende ebnen, bleibt fraglich.

Regierung: "Strandpreise müssen erschwinglich bleiben"

Die portugiesische Umweltministerin Maria da Graça Carvalho hat erkannt, dass da was aus dem Ruder läuft. Sie kündigte Anfang Juli an, dass Preise für Dinge wie Sonnenschirme, Kaffee und Wasser begrenzt werden sollen. Zumindest das absolute Minimum müsse für alle leistbar bleiben.

Was das konkret heißt, ist noch unklar. Denn während die Regierung an neuen Vorschriften bastelt, befürchten viele, dass sie von cleveren Investoren schnell wieder ausgehebelt werden.

Auch Promis ziehen wegen Strand-Chaos weiter

Selbst Designer Christian Louboutin, der einst in Comporta sein Urlaubsparadies fand, hat längst die Koffer gepackt. "Comporta war ein Paradies. Aber das ist vorbei", sagte er laut "Euronews" bereits 2023 in einem Interview mit der "Financial Times". Er lebt jetzt im ruhigeren Melides – wo es (noch) keine Schilder mit "Privatgrundstück" am Strand gibt.

Aber nicht alle geben auf. Eine Bürgerinitiative kämpft weiter für den Erhalt des ehemaligen Campingplatzes Galé und den freien Zugang zu den Stränden. Am 27. Juli wollen Mitglieder der Initiative beim Ultramarathon zwischen Tróia und Melides demonstrieren. Die Frage bleibt: Wird Portugal seine Küste retten – oder endgültig an den Luxus verlieren?

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Was früher ein Ort für Lagerfeuer am Strand war, ist heute ein Hotspot für Luxus-Tourismus. In Comporta, Tróia und Melides steigen die Preise rasant – und selbst der Strandzugang ist nicht mehr selbstverständlich. Doch jetzt will die portugiesische Regierung gegensteuern.
Portugals Küste rund um Melides, Comporta und Tróia hat sich in den letzten Jahren zu einem Spielplatz für Reiche und Superreiche entwickelt. Wo früher gezeltet, gegrillt und barfuß in den Dünen getanzt wurde, stehen heute Luxusbauten, durchzogen von Sicherheitszäunen und gespickt mit Preisschildern, die selbst Tourist:innen mit dickem Geldbeutel ins Schwitzen bringen.
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