Beim Reisen kann es schon mal zu Verwechslungen kommen. Gibt es einen Sehnsuchtsort, zumindest namentlich, zweimal auf der Welt, können Urlauber:innen statt im englischen London eben im kanadischen landen. Attraktionen wie der Big Ben oder der Piccadilly Circus gibt es da nicht, dafür aber wenigstens das Grand Theatre (knapp 1000 Sitzplätze!) und das Fanshaw Pioneer Village, ein Freilichtmuseum (mit vielen Holzhütten!).
Doch ein Ziel muss nicht gleich einen Namensvetter haben, damit ein Trip dorthin komplett schiefgeht. Manchmal reicht auch ein bisschen stressbedingte Schusseligkeit. Für die Betroffenen ist das ärgerlich, für alle anderen ein wenig lustig – natürlich ganz ohne Häme. Ein koreanisches Paar plante etwa eine Reise nach Venedig, die in Schweden endete.
Auf einem Europa-Trip landete das Paar also nicht am Mittelmeer, sondern im nordschwedischen Vännäs, nahe dem Polarkreis. Und das auch noch im tiefsten Winter. Eine Verwechslung, wie die beiden laut dem Reiseportal "Visit Sweden" berichten. Gestartet waren sie in Stockholm.
Statt aber Richtung Süden zu fahren, ging es für sie sieben Stunden lang nordwärts. Nach dem Aussteigen stapften sie durch eine gut 20 Zentimeter hohe Schneedecke.
"Wir haben jede Minute genossen. So viel Schnee haben wir noch nie zuvor gesehen. Besser als Venedig! Wir wurden unglaublich herzlich empfangen", kommentierten die beiden den unverhofften Ausgang ihres Trips. Immerhin nahmen sie ihn mit Humor.
Laut "Visit Sweden" passiert ein derartiges Malheur häufiger. Das Portal hat zur neuen Reisesaison gleich eine ganze Reihe der amüsantesten Irrfahrten zusammengestellt. So berichtet es auch von einem Bahnreisenden, der eigentlich nach Kiel wollte, dann aber im schwedischen Städtchen Kil landete. Die Ostsee gibt es dort nicht, dafür aber viele Wälder und Elche.
Ein anderer Reisender wollte hingegen nach Kiruna fahren, der nördlichsten Stadt Schwedens. Leider landete er in Afrika, im ugandischen Kiruna, wo wir wieder bei dem Problem mit den Namensvettern wären. In Schweden gibt es davon reichlich. In Värmland findet sich ein Paris, in Östergötland ein Madrid und in der nordschwedischen Gemeinde Mellerud ein Madrid.
"Visit Sweden" wollte wissen, wie viele Reisende etwa am falschen Zielort landen, und gab eine YouGov-Umfrage in Auftrag. Es stellte sich heraus: knapp jeder zehnte Befragte sei nach eigenen Angaben schon einmal am falschen Zielort gelandet. Solange die Betroffenen es aber mit demselben Humor nehmen wie das koreanische Pärchen, bleiben wenigstens die Nerven trotz des ärgerlichen Missgeschicks geschont.
