Die Balearen-Inseln sind berühmt für ihre atemberaubende Natur, nie endende Strände und das warme Mittelmeerklima – und natürlich für den Massentourismus.
Doch die hohen Besucherzahlen bringen auch Herausforderungen mit sich. Bereits seit einigen Jahren kämpft die balearische Regierung gegen die bitteren Effekte von Übertourismus, auch zum Schutz der eigenen Bevölkerung.
Nun hat sie ein neues Maßnahmenpaket vorgestellt, das die touristische Überlastung bremsen und gleichzeitig die Nachhaltigkeit auf den Inseln fördern soll. Für Reisende nach Mallorca, Ibiza und die anderen Inseln wird es teurer.
Mit dem angekündigten Gesetzespaket sollen zusätzliche Einnahmen erzielt werden, die auch für die dringend notwendigen Investitionen in die lokale Infrastruktur genutzt werden könnten.
Ob die Maßnahmen angenommen werden, muss noch vom balearischen Parlament final verabschiedet werden.
So soll eine der Maßnahmen vor allem die Kreuzfahrtindustrie ins Visier nehmen, da die Schiffe als eine der größten Quellen von Umweltverschmutzung und Überlastung gelten.
Derzeit zahlen Kreuzfahrtfans zwei Euro pro Nacht, in den kommenden Sommermonaten könnte dieser Betrag auf bis zu sechs Euro pro Nacht steigen.
Die Balearen-Regierung hat ebenfalls eine neue Steuer für Fahrzeuge vorgestellt. Das trifft Reisende, die mit dem Auto anreisen, am härtesten. Auch solche, die ein Zweithaus auf den Inseln haben, müssen blechen – wenn sie ihr Fahrzeug noch nicht vor Ort angemeldet haben. Mietautos sind von der Autosteuer ebenso betroffen.
Für Zweithausbesitzer, die ihr Fahrzeug über längere Zeit auf den Inseln nutzen, könnte die Steuer deutlich höher ausfallen als für die einmalig anreisenden Urlauber mit kurzem Aufenthalt.
Die Steuer soll zwischen 30 und 80 Euro kosten – je nachdem, wie umweltfreundlich das Fahrzeug ist und wie lange es auf den Inseln bleibt.
Die Regierung schätzt laut "Mallorca-Zeitung", dass derzeit etwa 100.000 Autos ohne Zulassung auf den balearischen Inseln fahren.
An vielen Orten Europas wird mit neuen Maßnahmen versucht, gegen die Folgen des Massentourismus anzukämpfen. Ein weiteres Urlaubsparadies nicht weit von Mallorca und Ibiza ist die balearische Insel Formentera: Dort gilt eine Steuer für auswärtige Fahrzeuge bereits.
Kreuzfahrttourist:innen stärker zur Kasse zu bitten – das macht auch Griechenland mit den beliebten Inseln Santorini und Mykonos bereits.
20 Euro kostet der Landgang auf Mykonos und Santorini pro Person derzeit. Ein Beitrag, der vom schlechten Gewissen der Umweltsünde durch die Kreuzfahrt befreien kann.