Urlaub ist die Zeit, in der wir abschalten und neue Orte entdecken wollen – seien es Strände, enge Gassen oder schneebedeckte Gipfel. Doch manche Reiseziele sind mittlerweile so beliebt, dass sich dort gefühlt die halbe Welt trifft.
Es kann zu sogenanntem "Overtourism", also Übertourismus kommen: Wenn eine Stadt oder Region förmlich überrannt wird, leiden nicht nur die Einheimischen, sondern oft auch die Natur und das kulturelle Erbe. Mallorca, Dubrovnik, Rom – viele der bekanntesten Hotspots in Europa kämpfen inzwischen mit den Schattenseiten ihres eigenen Erfolgs.
Um dem entgegenzuwirken, haben einige Länder begonnen, Maßnahmen einzuführen: mit Eintrittsgebühren für Altstädte, Begrenzungen für Kreuzfahrtschiffe oder strengeren Regeln für Ferienwohnungen. Das Ziel: einen nachhaltigen Tourismus schaffen, der sowohl Reisenden als auch den Einheimischen guttut – ohne, dass der Charme der Orte auf der Strecke bleibt.
Das versucht nun auch eine von Europas beliebtesten Hauptstädten: Athen. Dort gibt es neue Regeln für Ferienwohnungen.
In Athen tritt zum 1. Januar 2025 nämlich eine Reihe von neuen Regeln in Kraft, deren Ziel es ist, die Anzahl an Ferienwohnungen einzuschränken.
Allen voran soll es dazu einen vorübergehenden Stopp neuer Zulassungen für derartige Wohnungen geben: Laut eines im November beschlossenen Gesetzes können in mehr als einem Dutzend Bezirken der griechischen Hauptstadt ein Jahr lang keine neuen Wohnungen für Kurzzeit-Vermietungen angemeldet werden.
Eigentümer:innen hatten dazu lediglich bis zum 31. Dezember Zeit und müssen nun ein Jahr lang ausharren, wenn sie eine Ferienwohnung anmelden wollen. Doch die Maßnahme gilt nicht überall. Betroffen sind vor allem besonders beliebte Stadtteile wie Kolonaki, Koukaki, Pangrati und Exarchia.
Verstöße gegen die neuen Regeln können theoretisch hart bestraft werden: Den Eigentümer:innen drohen in solchen Fällen Geldstrafen von mindestens 20.000 Euro.
Die Regierung in Athen setzt jedoch nicht nur auf Strafen. Bei einer Umstellung von kurzfristigen auf langfristige Vermietungen winken Eigentümer:innen Steuererleichterungen.
Notwendig ist das Gesetzespaket, weil der Tourismus in Athen, ähnlich wie in anderen europäischen Großstädten, auch den Wohnungsmarkt stark belastet. Laut des Analyseunternehmens AirDNA werden in der griechischen Hauptstadt fast 18.000 Wohnungen über Plattformen wie Airbnb und Vrbo vermietet. Vor allem im Sommer ist die Nachfrage riesig.
Die Folge sind mitunter rasant steigende Immobilienpreise und Wohnungsnot. Laut eines Berichts der Deutschen Welle geben Beschäftigte in Athen mittlerweile rund 60 bis 70 Prozent ihres Einkommens für die Miete aus.
(mit Material von afp)