Kinder sind niedlich oder nervig – je nachdem, wen man fragt. Diejenigen, die eher zu letzterem tendieren, nehmen gerne Angebote an, bei denen sie fremdem Nachwuchs aus dem Weg gehen können. Sogenannte "Adults Only"-Hotels gibt es beispielsweise schon länger. In diesen Unterkünften müssen Minderjährige draußen bleiben.
Andere, vor allem Eltern, halten solche Angebote oder gar die Gesellschaft als Ganzes für wenig kinderfreundlich. In einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion antworteten knapp 35 Prozent mit "Eher nein" und gut 40 Prozent mit "Nein, auf keinen Fall" auf die Frage, ob Deutschland kinderfreundlich sei.
In Düsseldorf sorgt nun ein Restaurant für Aufsehen, das keine kleinen Gäste mehr aufnehmen möchte. Der Inhaber liefert dafür eine kuriose Begründung.
Ein Thai-Imbiss im Stadtteil Flingern begrüßt seine Gäste mit einem Schild, das an der Eingangstüre gleich unter den Öffnungszeiten hängt. Darauf wird Eltern, die das Etablissement mit kleinen Kindern betreten wollen, eine klare Absage erteilt.
"Nach zahlreichen schlechten Erfahrungen mit kleineren Gästen haben wir uns entschlossen, für Kunden mit kleinen Kindern unsere Speisen nur zum Mitnehmen anzubieten", heißt es unmissverständlich auf dem Schild, das der "Kölner Express" dokumentiert hat.
Für diesen drastischen Schritt hält der Imbiss eine originelle Erklärung bereit: "Ich muss fehlerfrei für Sie kochen. Durch störende, laute Geräusche, durch Kinder verursacht, kann ich mich leider nicht auf die Arbeit konzentrieren", heißt es weiter.
Hintergrund dieses Hinweises ist wohl ein Besuch des Düsseldorfer Food-Bloggers Duy Tran vor zwei Jahren. Er hat am Montag ein Video über das Restaurant auf Instagram veröffentlicht. Darin berichtet er, er vor einer Erfahrung, die "er keinen Eltern dieser Welt" wünsche.
Bei einem Besuch des Restaurants mit seiner Frau und seiner einjährigen Tochter habe ihnen der Betreiber des Restaurants unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass Kinder dort unerwünscht seien. Solch eine Feindlichkeit gegenüber Kindern habe er noch nie erlebt.
Nach dem Essen habe er den Inhaber aufgefordert, seine Ablehnung gegen Kinder künftig von vornherein transparent zu machen. Einige Tage später habe er das Hinweisschild an der Ladentür wiedergefunden.
Auch in den Google-Rezensionen finden sich zahlreiche Beschwerden über den Umgang mit Kindern. "Unerhört. Auch wir wurden rausgeschmissen und dies sehr aggressiv und mit einer Arroganz, die ich in meinem Leben noch nie erlebt habe", schreibt etwa eine Nutzerin.
Der Restaurantbetreiber verteidigt sein Vorgehen. "Wir haben nichts gegen Kinder. Aber wir haben etwas gegen Eltern, die ihre Kinder nicht beaufsichtigen und sie machen lassen, was sie wollen", sagt er gegenüber dem "Kölner Express". Die Räumlichkeiten seien sehr klein und die Gäste wollten in Ruhe essen. "Aber wenn dann die Kinder zwischen den Tischen toben, geht das nicht", betont er.