Flüge sind fürs Klima zwar eine Zumutung. Dennoch wollen viele Reisende nicht auf sie verzichten. Das liegt nicht nur daran, dass manche beliebte Urlaubsziele schlicht per Auto oder Zug nur innerhalb mehrerer Tage erreichbar sind. Sondern auch daran, dass Flüge als vergleichsweise komfortable Reisemethode gelten.
Lediglich der Druck auf den Ohren und das teils wilde Ruckeln bei Unwetter sind unangenehm. Ansonsten muss man sich aber speziell im Vergleich zu einer Bahnfahrt keine großen Gedanken um einen Sitzplatz oder Verspätungen machen. Auch die Geräuschkulisse ist in der Regel leichter auszuhalten als in so manchem ICE – jedoch nicht notwendigerweise.
Dass jemand ohne Kopfhörer laut auf seinem Handy oder Tablet Videos schaut, ist in allen Transportmitteln möglich und kann durchaus nervig werden. Schlimmstenfalls bricht ein Streit aus – oder der Flieger muss sogar notlanden.
Ein Streit über einen laufenden Film auf einem iPad hat an Bord eines Easyjet-Fluges nämlich für einen Eklat gesorgt. Zwei Familien wurden schließlich gar aus dem Flugzeug geworfen, nachdem der Pilot entschieden hatte, eine außerplanmäßige Landung in Porto einzulegen.
Auslöser des Konflikts war ein fünfjähriger Junge, der sich auf seinem Tablet die 2010er-Neuverfilmung von "Karate Kid" anschaute. Eine Frau, die vier Reihen vor ihm saß, fühlte sich davon gestört und forderte, dass er den Film ausschaltet.
Daraufhin soll sich ein Wortgefecht zwischen der Frau sowie der Mutter des Jungen entwickelt haben. Infolgedessen habe der Mann der Beschwerdeführerin wiederum den Partner der Mutter am Hals gepackt. Diese Rangelei reichte für die Easyjet-Crew, um sich zu dem Zwischenhalt zu entscheiden.
In Porto wurden beide Familien von der Polizei empfangen und mussten sich selbst eine Weiterreise organisieren. Die Mutter des Kindes empfindet diese Gleichbehandlung durch Easyjet aber als ungerecht, wie sie der "Sun" nun schilderte.
Die 26-Jährige erzählte der "Sun", dass ihr Sohn den Film lediglich auf leiser Lautstärke geschaut habe. Die Frau, der das nicht genehm war, soll laut der Mutter jedoch aggressiv geworden sein und ihn sogar rassistisch beleidigt haben. Sie erklärte:
Die "Daily Mail" will von Beobachter:innen erfahren haben, dass beide Familien sich aggressiv gegenüber dem Bordpersonal verhalten hätten. Dennoch zeigte sich die Mutter empört, dass ihre Familie nicht als Opfer, sondern Täter behandelt wurde – und kündigte rechtliche Schritte gegen die Fluggesellschaft an.
Trotz einer seit neun Monaten andauernden Beschwerde hat die Mutter nach eigenen Angaben bislang keine Antwort von Easyjet erhalten – außer, dass die Beteiligten von zukünftigen Flügen ausgeschlossen wurden.