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Urlaub in Frankreich: Handyverbot in Restaurant hat verblüffenden Effekt

Group of friends going out and taking a photo of Italian food together with mobile phone
Der Horror vieler Gastronomen: Alle sitzen nur noch am Handy.Bild: iStockphoto / twinsterphoto
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Restaurant in Frankreich verhängt striktes Handyverbot – und verändert Essverhalten

19.09.2024, 14:38
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Stell dir vor, du sitzt in einem Restaurant, das Essen kommt und bevor auch nur ein Bissen genommen wird, zückt die halbe Tischrunde ihr Handy. Ein Foto hier, ein Video da – und schon landet das kunstvoll angerichtete Gericht auf Instagram oder in der Whatsapp-Gruppe. Für Restaurants kann das eine super Werbung sein, denn das Essen verbreitet sich quasi von selbst. Ein hübscher Post und schon wissen potenzielle Gäste, wo sie als Nächstes essen wollen.

Aber Hand aufs Herz: Wie oft schaut man dabei noch seinem Gegenüber in die Augen? Während die einen fleißig posten, bleibt die Kommunikation am Tisch oft auf der Strecke. Selbst manche Restaurantbesitzer:innen sehen das kritisch und wollen in ihrem Laden ein echtes Miteinander.

Dementsprechend gibt es mittlerweile einige wenige Läden, die ihren Gästen die Nutzung von Smartphones verbieten. In Frankreich hat das in einem Fall nun zu einem verblüffenden Ergebnis geführt.

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Frankreich: Restaurant-Atmosphäre "völlig verändert"

Ein Restaurant im Elsass hat vor einem Jahr den radikalen Digital Detox angeordnet: Handys sind verboten. "Wir bitten unsere Gäste, sie in ihren Taschen zu lassen. Sie müssen auf Vibration oder lautlos geschaltet sein", erklärt Sandra Holtzmann, die Inhaberin des Lokals Les Petits Dishes de Mamama, der Tageszeitung "Ouest-France".

Zu diesem Schritt entschieden sie und ihr Mann sich, weil sie zuvor beobachtet hatte, wie die Menschen in ihrem Restaurant immer weniger miteinander redeten. Die Atmosphäre sei "sehr traurig" geworden.

Und nervig obendrein: Denn oft habe Sandra Holtzmann zwei- oder drei Mal zum Tisch zurückkommen müssen, um eine Bestellung entgegenzunehmen, weil Personen gerade telefonierten oder ihre E-Mails checkten.

Ihr Fazit:

"Wir mussten etwas tun, um die Geselligkeit wiederzuentdecken und die Verbindungen zwischen den Menschen wiederherzustellen."

Daher also das Handyverbot. Und dieses wurde von Anfang an von den Gästen super aufgenommen. Wer gegen das Verbot verstößt, muss jedoch anscheinend mit harten Konsequenzen leben. Denn wie Holtzmann erzählt, hätten sie innerhalb eines Jahres "nur" einen Gast "rauswerfen müssen" – weil er telefoniert hatte.

Insgesamt sei die Atmosphäre jedoch "völlig verändert". Sie würden viel mehr miteinander reden als früher, zudem Musik machen oder singen. "Und vor allem nehmen sie sich Zeit." Eine verblüffende Veränderung haben die Holtzmanns auch beim Essverhalten bemerkt.

Digital Detox führt wohl zu mehr verlangen nach Dessert

Denn wie Holtzmann gegenüber dem Sender TF1 erzählt, bestellen die Gäste mehr Desserts in ihrem Restaurant, seitdem die Handys verboten sind. Auch das erklärt die Inhaberin damit, dass die Menschen sich mehr Zeit nehmen und die Atmosphäre geselliger ist.

Und apropos Zeit nehmen: Das Restaurant verlängerte laut Holtzmann infolge des neuen Hypes sogar seine Servicezeiten.

Die tollste Folge ist für sie jedoch eine andere: "Familien entdecken sich neu, tauschen sich aus, lachen... es gibt nichts Schöneres zu sehen." Manchmal würde sie sogar sehen, wie Kund:innen "von einem Tisch zum anderen plaudern, ohne sich zu kennen." Später würden sie dann zum Teil zusammen wiederkommen.

Bahnbrechender Bluttest erkennt die zwölf häufigsten Krebsarten

Es ist eine bittere Wahrheit: Tauchen erste Krebssymptome auf, kann es, je nach Art, für Betroffene häufig schon zu spät sein. Nicht immer muss die Erkrankung tödlich verlaufen, doch in aller Regel ist eine strapaziöse Therapie nötig, um sie zu behandeln. So muss es jedoch nicht laufen.

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