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Urlaub auf Fehmarn: Insel geht gegen Wildcamping vor

Wohnmobile stehen im Sommer auf einem Camperstellplatz im Spreewald, Brandenburg, Deutschland. Unterwegs im sommerlichen Spreewald *** Motorhomes parked on a campsite in the Spreewald in summer, Brand ...
Campervans gibt es auf Fehmarn in rauen Mengen. bild: IMAGO / Kickner
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Fehmarn: Deutsche Ostseeinsel geht drastisch gegen Wildcamper vor

17.03.2025, 18:5017.03.2025, 18:50
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Dem Alltag entfliehen, unter freiem Himmel schlafen und die Natur hautnah erleben – Camping ist eine ganz besondere Art Urlaub zu machen. Ob mit dem Zelt, Wohnwagen oder Van, Camping bedeutet Freiheit und Abenteuer zugleich. Gerade für Stadt-Bewohner:innen bietet die Auszeit im Freien eine willkommene Abwechslung zum Trubel in der City.

Kein Wunder also, dass Camping unter den Deutschen recht beliebt ist. Laut einer Umfrage gingen 2024 etwa 2,5 Millionen Deutsche häufig campen. Weit muss man dafür auch nicht reisen, denn hierzulande gibt es einige schöne Ecken.

Urlaub auf Fehmarn: Kein Wildcampen erlaubt

Eins der beliebtesten Ziele von Camper:innen ist die Ostsee-Insel Fehmarn. Sie ist so beliebt, dass Campingplätze immer wieder ausgebucht sind und Urlauber:innen teilweise auf 24-Stunden-Parkplätze für Wohnmobile ausweichen und dort übernachten.

Das Problem an der Sache: In Deutschland ist das Übernachten in Fahrzeugen außerhalb offizieller Stell- und Campingplätze nicht erlaubt. Unter die Regelung fallen auch umgebaute Transporter oder Bullis.

Die 24-Stunden-Parkplätze seien verkehrsrechtlich dem Parken gewidmet und damit keine Wohnmobilstellplätze oder Campingplätze, erklärt eine Kreissprecherin dem NDR und fügt hinzu: "Das ist in den Campingkreisen auch hinlänglich bekannt".

Um gegen das Wildcampen vorzugehen, werden die 24-Stunden-Parkplätze abgeschafft, weil ihre Beschriftung offenbar für Viele missverständlich war. "Einmalig 24 Stunden für Wohnmobile" stand auf den Schildern, wodurch manch einer dachte, es sei okay, dort auch zu übernachten.

Schon in den vergangenen Monaten habe die Wasserschutzpolizei nach Angaben der Stadt verstärkt Wohnmobilist:innen auf den 24-Stunden-Parkplätzen kontrolliert. Für die Wildcamper:innen wurde der Urlaub dadurch schnell zum teuren Spaß: Rund 100 Euro Strafe kostet ein Verstoß.

Camping auf Fehmarn: Urlauber "total taurig" über Verbot

Gunnar Mehnert vom Campingverband Schleswig-Holstein hält die Entscheidung für überfällig. Er betreibt selbst einen Campingplatz auf Fehmarn und sagt zu den 24-Stunden-Parkplätzen: "Es gibt keinen Grund, hier wildzucampen. Und wenn die Insel voll ist, ist sie voll". Wohnmobilist:innen können dann nicht einfach auf Parkplätze ausweichen, sagt Mehnert.

Fehmarn-Urlauber:innen sind dagegen wenig begeistert von der neuen Vorgehensweise gegen das Wildcampen. Christian Kaiser kommt seit zehn Jahren auf die Insel und übernachtet mit seinem Wohnmobil auf den 24-Stunden-Parkplätzen. "Gestern habe ich mich gewundert, warum ich nur noch ein Ticket bis 18.00 Uhr ziehen konnte, aber ich habe mir nichts dabei gedacht", sagt Kaiser.

Am nächsten Morgen kam jedoch das Ordnungsamt auf ihn zu und erklärte ihm die neue Situation. "Mich macht das total traurig, wiederkommen werden wir nun vermutlich nicht mehr. Und das wird auch anderen Wohnmobilfahrern so gehen", prophezeit Kaiser.

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