Ed Chapman ist kein Unbekannter, wenn es um die Beurteilung von (Fast) Food geht. Auf seinem Youtube-Kanal testet er regelmäßig britische Snacks – und erhält dafür Tausende Klicks.
Dieses Mal zieht es ihn an einen ungewöhnlichen Ort für Sandwiches: das Londoner Luxuskaufhaus Harrods.
Sein Ziel: Das teuerste Sandwich Großbritanniens. Nach ein paar eher mittelmäßigen Proben aus dem Sortiment – die Preisspanne reicht bereits von zehn bis 18 Pfund – steuert Chapman das preisliche Highlight an. Der sagenumwobene Wagyu Sando kostet stolze 28 Pfund. Seine Erwartungen vor dem ersten Bissen sind klar: "Das ist genau meine Art Fleisch. Nicht dieser Fisch-Quatsch."
Doch bevor Ed Chapman überhaupt zum ersten Bissen kommt, ist die Enttäuschung schon groß. Er öffnet die Verpackung – und merkt sofort: Da stimmt etwas nicht.
Doch damit nicht genug. Denn statt weicher, frischer Textur erwartet ihn auch nach dem ersten Bissen ein böses Erwachen: "Es ist irgendwie gummiartig. Total seltsam". Dabei gilt Wagyu-Fleisch eigentlich als besonders zart und buttrig.
Wenigstens optisch soll das Ganze premium wirken. Aber auch hier zeigt sich Chapman nicht beeindruckt. "Keine Rinde finde ich interessant. Aber das Brot ist dafür sehr, sehr hart und zäh."
Auch geschmacklich überzeugt das Produkt kaum. "Ich schmecke hauptsächlich Pilz. Das ist seltsam", verkündet er. "Es steht zwar Barbecuesoße drauf, aber ich nehme die gar nicht wirklich wahr – sie ist quasi im Brot verschwunden."
Statt kulinarischer Begeisterung überkam Chapman beim Essen eher ein Gefühl von Zeitreise: "Es fühlt sich fast so an, als wäre ich auf dem Dachboden meiner Großmutter gewesen und hätte ein altes Sandwich gefunden, das sie in den 70ern mit zur Arbeit genommen hat – entdeckt in einer kleinen Schuhschachtel."
Was frisch und edel sein sollte, erinnert ihn an ein kulinarisches Fossil: "Das ist die größte Enttäuschung."
Sein Fazit fällt entsprechend nüchtern aus: "Man zahlt 28 Pfund für etwas – da erwartet man, dass es frisch ist. Man erwartet, dass das Brot nicht diese seltsame Trockenheit hat", betont er. "Ich weiß, das ist wahrscheinlich mit Absicht so gemacht, aber es fühlt sich beim Hineinbeißen nicht besonders appetitlich oder frisch an."
Die abschließende Bewertung klingt entsprechend ernüchternd: "Es war nicht furchtbar, vielleicht eine sechs von zehn". Und Chapman schiebt nach: "Aber für 28 Pfund erwartet man besseres als eine sechs".
Was vielleicht elegant wirken soll, wirkt auf Chapman eher bemüht. "Vielleicht versucht es ein bisschen zu sehr, ein Sandwich zu sein", erklärt er. Es sei wie Leute, "die krampfhaft cool wirken wollen. Und sich dann 'Sando' nennen."
Für Chapman ist klar: "Sandwiches sollen einfach, schnell und unkompliziert sein – und günstig. 28 Pfund? Ja, vergiss den Mist."