Auf der portugiesischen Insel Madeira konnte der am vergangenen Mittwoch ausgebrochene Waldbrand noch immer nicht unter Kontrolle gebracht werden. Auf der Insel ist es trocken, dazu sehr windig: Dadurch breitet sich das Feuer weiter aus.
Mindestens 160 Menschen mussten aus ihren Häusern evakuiert werden. Außerdem hängen zahlreiche Tourist:innen auf der beliebten Urlaubsinsel fest und beklagen mangelnde Unterstützung.
Der Flughafen auf Madeira ist weder für Landungen, noch für Abflüge gesperrt, trotzdem fallen momentan viele Flugverbindungen aus. Ein Blick auf die Seite des Flughafens zeigt: Auch am Montagvormittag hat sich die Lage noch nicht entspannt und Flüge werden nach hinten geschoben. Ob und wann sie tatsächlich starten? Ungewiss.
Der Grund für das Flugchaos auf Madeira sind die schwierigen Wetterverhältnisse mit starken Winden auf der Insel. Vom Flughafen wird darauf hingewiesen, dass man sich erst über den Status der eigenen Flugverbindung informieren solle, bevor man die Fahrt zum Flughafen antritt.
Hier tummeln sich mittlerweile Massen an Reisenden, die darauf warten, einen Flug von der Insel zu erwischen. Viele gestrandete Urlauber:innen übernachten auf Matten im Flughafengebäude.
Der Flughafen habe sich in einen Schlafsaal verwandelt, berichten Tourist:innen laut einem Bericht der portugiesischen Zeitung "Diário de Notícias". "Der Flughafen ist außer Kontrolle", zitiert sie einen Zeugen vor Ort. "Sie überlassen die Menschen ihrem Schicksal". Als Beispiel nennt dieser die Fluggesellschaft Ryanair, die angeblich "nur Flüge für den 29./30. August garantieren" könne.
Kritik am Umgang der Airlines mit der Situation kommt von mehreren Seiten. Auf X monierte am Freitag eine von einer Flugannullierung betroffene Person, dass keine Ersatzflüge organisiert wurden. Auch eine Familie aus Baden-Württemberg beklagte gegenüber dem SWR, sich von ihrer Airline – in diesem Fall Condor – im Stich gelassen zu fühlen. Erst eine Woche später als geplant kann die Familie laut Bericht einen Flug zurück nach Stuttgart nehmen.
Condor erklärte auf Nachfrage des Senders, dass man versuche, Gäste "schnellstmöglich" nach Deutschland zu bringen. Laut einer Sprecherin liegt es an der "aktuell hoch frequentierten Sommerferiensaison", dass es derzeit keine früheren Rückflüge gibt.
Auch den schönsten Urlaub mache so ein Ende kaputt. Nicht nur emotional ist die Extra-Woche auf Madeira eine herausfordernde Situation, sondern auch finanziell: Der Sohn muss mit Verdienstausfall rechnen, die Tochter ein Zeltlager absagen und eine weitere Reise mussten sie streichen. So äußert sich auch ein italienischer Tourist gegenüber "Corriere della Sera": "Unser Urlaub wurde zu einem Albtraum."