Urlaub: Ryanair führt bald digitale Bordkarte verpflichtend ein
Als Billig-Airline hat Ryanair sich in Europa eine Art Monopol aufgebaut. Natürlich gibt es Konkurrenz, doch die Präsenz, das starke Marketing, katapultierte es im Niedrigpreissegment außer Konkurrenz. Wer reisen und sparen will, greift auf Ryanair zurück. Dafür gibt es dann weniger Komfort ...
.... und knallharte Regeln.
Auf zu schwere Koffer werden wuchtige Strafgebühren erhoben, auf zu großes Handgepäck ebenfalls. Vor den Ryanair-Schaltern am Flughafen finden sich entsprechend stets unzählige Menschen, gehüllt in unzählige Kleidungsschichten. Dann wären da aber noch andere Gebühren – für die Tickets. Hier will Ryanair etwas reformieren.
Ryanair stellt Ticket-Politik um
Lange Zeit druckten sich Reisende ihre Tickets noch aus, um sie vorzuzeigen. Das ging auch am Ryanair-Schalter. Nur fielen dafür Zusatzgebühren an. Drucken kostet schließlich Geld. Hier soll es eine Umstellung geben.
Das Drucken wird aber nicht einfach kostenlos, sondern Ryanair akzeptiert ab November ausschließlich digitale Tickets. Aus Marketing-Perspektive ist das schlau: Wer fliegen will, braucht die "myRyanair"-App. So wird die Airline auf jedem Smartphone präsent. Eine Einlassschleuse für Werbung.
Ursprünglich war die Änderung für das Frühjahr geplant, genauer im Mai. Geklappt hat das nicht. Die Airline verschob den Starttermin auf November. Nun ist es aber fix: Nach Ende der Herbstferien, ab dem 12. November, gilt nur noch das digitale Ticket.
"Passagiere können ab diesem Zeitpunkt keine Bordkarten mehr herunterladen oder ausdrucken. Für den Einstieg ins Flugzeug ist die digitale Bordkarte zwingend erforderlich", teilt das Unternehmen laut "Teneriffa News" dazu mit.
Verbraucherschützer:innen sehen das kritisch. Sie sind der Meinung, dass Menschen ohne Smartphone diskriminiert werden könnten. Ihnen würde die Möglichkeit genommen werden, mit Ryanair zu reisen.
Und wie schaut's mit dem Datenschutz aus?
Faktisch falsch ist das nicht, wobei das Unternehmen beteuert, acht von zehn Reisenden würden bereits digitale Bordkarten nutzen. Nur ist hier auch nicht geklärt, ob via App oder auf anderem Wege.
Ryanair steht generell häufiger in der Kritik. Hauptsächlich aber wegen der Strafzahlungen. Jetzt kommt es aber auch zu Datenschutzfragen. Sollte es bei der App eine Lücke geben, folgen sehr wahrscheinlich negative Schlagzeilen.