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Urlaub: Teneriffa legt Eintrittsgebühr für Wanderrouten zum Teide fest

Der Teide gilt als eines der großen Wahrzeichen von Teneriffa.
Der Teide gilt als eines der großen Wahrzeichen von Teneriffa. Bild: pexels / Magic K
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Urlaub: Teneriffa führt Eintrittsgebühr für beliebten Ausflugsort ein

Schon seit Längerem kämpfen auch die Kanarischen Inseln gegen den Massentourismus. Auf Teneriffa schränkt man daher nun auch den Zugang zum Wanderhotspot, dem Teide, ein. Geregelt wird das wie so häufig über ein Eintrittsgeld.
08.10.2025, 11:3308.10.2025, 11:33

Wandern ist eigentlich eine Urlaubsaktivität, die viele als Gegenentwurf zum stressigen Alltag betrachten. Endlich Ruhe, einmal durchatmen in der Natur und derart sorgenfrei sein, dass das schlimmste Erlebnis des Tages höchstens die Blasen an den wundgelaufenen Füßen sind.

Doch in Zeiten des Massentourismus ist auch Wandern im Urlaub keine garantiert entspannte Aktivität mehr. Längst sind viele Orte überlaufen, in den italienischen Dolomiten hat man kürzlich sogar eine Bezahlschranke für Wanderer:innen aufbauen müssen, um den Massenandrang zu regulieren. Ähnliches kommt nun auch auf alle Teneriffa-Urlauber:innen zu, die ihre Wanderschuhe im Gepäck haben.

Urlaub: Teneriffa legt Gebühr für Teide ab 2026 fest

Im Zuge einer ab 2026 geltenden Ökosteuer führt die kanarische Insel auch für mehrere Wanderwege zum Vulkanberg Teide im Zentrum der Insel Eintrittsgebühren ein. Wie viel man bezahlt, hängt dabei auch von der Art ab, wie man wandert – und woher man kommt.

Wie der "Reisereporter" berichtet, hat Teneriffa die allgemeine Obergrenze für alle Wanderwege auf der Insel auf 25 Euro pro Person festgelegt. Auf den meisten Routen gelten zudem abweichende Preise für Wochenenden und Feiertage.

Der konkrete Preis berechnet sich dabei danach, welche Route die Besucher:innen zum höchsten Berg Spaniens nutzen. Auf dem Wanderweg 10 etwa, der von der Seilbahnstation auf dem Berg über etwa 600 Meter direkt zur Spitze des Vulkans führt, werden künftig 15 Euro erhoben. Wer einen Guide für eine geführte Tour auf der Route bucht, zahlt nur 10 Euro Eintrittsgebühr obendrauf.

Alle, die so richtig in Wanderlust sind und den Wanderweg 7 schon am Fuße des Berges aus starten, können dagegen sparen. Die knapp acht Kilometer lange Route, die einen Höhenunterschied von gut 1000 Metern überwindet, kostet Nicht-Einheimische ab dem kommenden Jahr sechs Euro pro Person. Nur an Wochenenden werden hier 10 Euro fällig.

Kinder und Einheimische zahlen hingegen nichts, müssen sich aber wie gewohnt im Voraus anmelden und online einen Zeitslot buchen. Zusätzliche Vergünstigungen gelten für Personen, die auf einer der anderen Kanarischen Inseln einen dauerhaften Wohnort haben. Auch ein Besuch an mehreren aufeinander folgenden Tagen bringt laut "Reisereporter" eine Ersparnis.

Teneriffa setzt auf Naturschutz und kämpft gegen Massentourismus

Eigenen Angaben zufolge will die Inselregierung die Erlöse aus dem neuen Ticketmodell unmittelbar in den Schutz von Natur und Landschaft auf der Insel investieren. Schon seit Längerem beschränken die Behörden die Zahl der täglichen Besucher:innen des Teide auf dem Wanderweg 10 aus Naturschutzgründen auf 300 Personen pro Tag. Ob die Gebühr künftig auch spontan vor Ort verrichtet werden kann, ist bisher nicht klar.

Hintergrund der Pläne sind die zunehmenden Probleme durch den Massentourismus auf Teneriffa. "Mit diesen Maßnahmen streben wir ein Gleichgewicht zwischen dem Vergnügen der Besucher und der Erhaltung eines fragilen und einzigartigen Ökosystems an", erklärt Insel-Präsidentin Rosa Dávila.

Wie die meisten Urlaubsregionen verzeichneten die Kanarischen Inseln mit gut 15 Millionen Besucher:innen im vergangenen Jahr einen neuen Rekord. Branchenexpert:innen gehen davon aus, dass dieser im laufenden Jahr erneut gebrochen wird.

Neben der Wandergebühr führt Teneriffa im Zuge der neuen Ökosteuer auch Einschränkungen für Tourist:innen ein, die mit dem Auto die Insel erkunden. In das Gebiet des Teide können sie künftig nicht mehr mit dem eigenen Fahrzeug fahren, sondern nur mit bereit gestellten Elektroshuttles.

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