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Coronavirus: Die wichtigsten Fragen zum Ende der kostenlosen Bürgertests

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Schnell gratis testen und dann ab in den Club? Ab kommenden Montag ist das vorbei.Bild: Getty Images Europe / Sean Gallup
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Coronavirus: Die wichtigsten Fragen zum Ende der kostenlosen Bürgertests

11.10.2021, 06:5311.10.2021, 07:23
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Egal ob Restaurantbesuch, Party oder Theater: Für die meisten öffentlichen Veranstaltungen reichte nach der 3G-Regel (Geimpft, Genesen oder Getestet) für Ungeimpfte bislang ein kostenloser Corona-Schnelltest, von der Bundesregierung liebevoll "Bürgertest" getauft und seit März 2021 vom Bund bezahlt. Doch damit ist ab Montag, den 11. Oktober 2021 nun endgültig Schluss. Das legt die Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) fest, die einem Bund-Länder-Beschluss vom 10. August 2021 folgt. Die Begründung: Da die Corona-Impfung für alle verfügbar sei, können dem Steuerzahler die Kosten für die Gratis-Tests nicht weiter auferlegt werden.

Ob das, wie von der Bundesregierung durchaus erwünscht, neue Anreize für bisher Impfunwillige oder Zögerer schafft, wird sich noch zeigen. Fest steht jedenfalls, dass nun jeder, der nicht unter die Kriterien der sogenannten Übergangsregeln fällt, künftig selber in die Tasche greifen muss. Wer bekommt die Tests auch weiterhin kostenlos? Was zahlen alle anderen? Und gibt es Gründe, die gegen diese Entscheidung sprechen? Watson klärt die wichtigsten Fragen:

Wer darf sich weiter kostenlos testen lassen?

Unter die Übergangsregel fallen Kinder von zwölf bis 17 Jahren sowie Schwangere. Diese können noch bis zum 31. Dezember gratis mindestens einen Test pro Woche machen. Denn für sie gibt es erst seit kürzerer Zeit eine allgemeine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Daher sollen sie mehr Zeit für eine Impfungen eingeräumt bekommen. Auch Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, bekommen weiterhin die Gratis-Tests. Ebenso Kinder, die das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet haben oder erst in den letzten drei Monaten vor dem Test zwölf geworden sind. Denn für sie gibt es bislang noch keinen Impfstoff. Kostenlos bleiben die Tests auch für Menschen, die zum Beenden einer Quarantäne wegen einer Corona-Infektion einen Test benötigen. Die Bundesregierung wies auch darauf hin, dass Beschäftigte sich in Firmen weiter kostenlos testen lassen können.

Was muss man für einen Gratis-Test nachweisen?

Bei der Teststelle muss man einen amtlichen Ausweis mit Foto vorlegen – bei Kindern ist so auch das Alter zu belegen. Zusätzliche Nachweise wie ein ärztliches Zeugnis sind nötig, sollte man sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Eine entsprechende Diagnose muss nicht angegeben werden. Das Zeugnis muss aber Namen, Anschrift und Geburtsdatum sowie Angaben zum Aussteller des Attests enthalten. Für Schwangere reicht die Vorlage des Mutterpasses.

Und was kosten die Tests dann zukünftig?

Wie teuer ein Schnelltests durch geschultes Personal samt Ergebnis-Bescheinigung in der Zukunft sein wird, ist bislang noch nicht bekannt. Das wird wohl durch die Marktbedingungen bestimmt, die durch die Änderungen entstehen. Angebot und Nachfrage nach Tests gingen zuletzt ohnehin stark zurück, da immer mehr Menschen den vollständigen Impfstatus erreicht hatten und keine Tests mehr benötigten. Zeitweise gab es bundesweit rund 6000 Apotheken, die Corona-Tests anboten. Derzeit sind es nur noch circa 4400. Der Apothekenverband gab an, mit Kosten für Material, separate Räume und Personal zu kalkulieren. Bisher bekommen Anbieter pro Schnelltest 11,50 Euro vom Bund, für genauere PCR-Tests gibt es rund 43 Euro. Für Selbstzahler sind diese aber meist teurer - umso mehr, je schneller das Labor-Ergebnis benötigt wird.

Was spricht dagegen, die Menschen künftig selbst zahlen zu lassen?

Der Bund hat für die kostenlosen "Bürgertests" tief in die Tasche greifen müssen: Seit Beginn einer separaten Erfassung der Kosten durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung Anfang Juli wurden mehr als eine halbe Milliarde Euro für Tests abgerechnet. Das ist eine Menge Steuergeld, das auch anders eingesetzt werden könnte. Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen warnte dennoch, dass die Umstellung zu früh komme. "Ohne Gratistests werden wir weniger Testergebnisse bekommen, mehr Infektionen werden unerkannt bleiben", sagte er der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Wir laufen in eine Schattenpandemie." Statt kostenlose Tests zu streichen, sollten sie mit der Impfkampagne verknüpft werden. "Wer eine Impfberatung annimmt, sollte im Gegenzug einen Gratistest bekommen."

(mit Material der dpa)

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