
Ein echter Schlüsselmoment.Bild: pexels / Gustavo Fring
Leben
Die Wohnungssuche in der Großstadt treibt viele in den Wahnsinn. Könnte es eigentlich viel einfacher sein?
04.07.2025, 09:2504.07.2025, 09:25
Über die Wohnungssuche in Berlin (oder in wahlweise jeder anderen deutschen Großstadt) lässt sich meist ebenso erfolgreich Smalltalk betreiben wie über das Wetter oder nervtötende Erfahrungen mit der Deutschen Bahn.
Nicht nur steigende Mietpreise verschaffen den teils verhassten "Zugezogenen" die eine oder andere Sorgenfalte. Überhaupt eine Wohnung zu finden, ist meist reines Glücks- oder Geldspiel.
Wohnungssuche: Makler rät von Bezahlabos ab
Kommt man also wirklich gar nicht mit Taktik an eine bezahlbare Wohnung? Viele schließen mittlerweile aus Verzweiflung ein Bezahl-Abo bei Immobilienportalen wie "Immoscout" ab – nur um dann doch leer auszugehen.
"Das bringt Sie überhaupt nicht weiter", bestätigt Achim Amann, stellvertretender Vorsitzender des Immobilienverbandes Deutschland Berlin-Brandenburg. Im "Tagesspiegel" rät der Experte allgemein von zusätzlichen Zahlungen im Bewerbungsprozess ab.
Viel wichtiger sei demnach, die entsprechende Bewerbung schnell und vollständig einzureichen. "Leute, die die Unterlagen nicht top haben, haben keine Chance", erklärt der Makler. Auch eine Bewerbung eine Stunde nach Veröffentlichung des jeweiligen Inserats werde demnach häufig nicht mehr berücksichtigt.
Als weiteren Tipp nennt Amann den Fokus auf Geradlinigkeit in dem Bewerbungsschreiben. Die Begründung für die eigene Eignung solle möglichst plausibel ausfallen, ohne die eigene Situation zu sehr auszuschmücken. "Zu kreative Bewerbungsunterlagen machen eher Sorgen", sagt der Experte dem "Tagesspiegel".
Mieten oder kaufen? Experte verrät, für wen sich was eignet
Tatsächlich scheinen einfache Verhältnisse bei der Wohnungssuche allgemein zu punkten. So verrät Achim Amann, dass Sozialfälle oft realistischere Chancen auf eine Wohnung haben als Familien aus dem Mittelstand.
Sobald die Miete vom Amt übernommen würde, hätten Vermieter:innen oft weniger Stress. Bei Besserverdienern hingegen würde man sich demnach häufiger mit Anwaltsschreiben und Beschwerden herumschlagen müssen.
Für alle Wohnungssuchenden im Mittelstand hat Amann aber ebenfalls eine Lösung parat: "Versuchen Sie jetzt eine Wohnung zu kaufen." Gerade in Berlin sei ein Wertverlust in den kommenden Jahren sehr unwahrscheinlich. Mit einer eigenen Wohnung könne man auf eine gewisse Stabilität setzen.
Sowohl für den Kauf als auch für die Miete verrät der Makler dem "Tagesspiegel" einen weiteren Lifehack, der aber den wenigsten Berliner:innen schmecken dürfte. Er empfiehlt, den Blick ins Umland der Hauptstadt schweifen zu lassen und sich im Zweifel auch mal auf eine Wohnung in Brandenburg zu bewerben. Oft seien die Wege in die Stadt gar nicht viel weiter als Strecken innerhalb Berlins. Na dann, viel Spaß in Lehnin!
Die Wohnungssuche in der Großstadt treibt viele in den Wahnsinn. Könnte es eigentlich viel einfacher sein?
Über die Wohnungssuche in Berlin (oder in wahlweise jeder anderen deutschen Großstadt) lässt sich meist ebenso erfolgreich Smalltalk betreiben wie über das Wetter oder nervtötende Erfahrungen mit der Deutschen Bahn.