Brennende E-Autos auf dem Frachter "Fremantle Highway" drohten kürzlich zur Umweltkatastrophe für das empfindliche Wattenmeer zu werden. Das Unglück trug sich auf der Nordsee zu. Ein entscheidender Faktor für die Schwere des Unfalls war, dass es Akkus waren, die brannten. Denn diese entzünden sich immer wieder neu.
Die Weltschifffahrtsorganisation IMO plant deshalb, den Transport von E-Autos strenger zu regulieren. Dies sei laut "Tagesschau" eine "Reaktion auf die zunehmende Zahl von Zwischenfällen mit Bränden, die auf die Beförderung von Fahrzeugen mit alternativen Energien (...) zurückzuführen sind", wie eine IMO-Sprecherin sagte.
Lithium-Ionen-Akkus stecken in vielen technischen Geräten, nicht nur in Elektroautos. Auch in Handys, E-Bikes, E-Vapes, Drohnen, Laptops, Powerbanks und vielen anderen Haushalts- und Gartengeräten sind sie verbaut. Immer wieder gibt es Meldungen, dass akkubetriebene Geräte beim Laden oder Überhitzung Feuer fangen. Das ist auch der Grund dafür, warum sie im Flugzeug nicht ins Aufgabegepäck dürfen.
Doch wie wahrscheinlich ist es, dass mein Elektrogerät Feuer fängt? Und wie kann ich es löschen? Watson erklärt dir, was du über den Brand von Lithium-Ionen-Akkus wissen musst.
Laut Feuerwehrmagazin.de zeigt sich das durch die Rauchentwicklung. Ein Akku-Brand unterscheidet sich in der Farbe des Rauchs von einem normalen Brand.
Der Brand eines "reagierenden Lithium-Ionen-Akkus zeigt sich meist durch eine im Wechsel auftretende hellgraue bis tiefschwarze Rauchwolke." Hierbei werden brennbarer Elektrolyt (meist weißer Rauch) und Graphit (meist grauer Rauch) abgeblasen. Beide Stoffe sind gesundheitsgefährdend.
Obwohl es selten ist, kann ein Lithium-Ionen-Akku Feuer fangen. Doch es gibt gewisse Vorsichtsmaßnahmen, um das Risiko zu reduzieren. Einige davon zählt die VHV Versicherung auf ihrer Website auf:
Falls ein Lithium-Ionen-Akku wirklich Feuer fängt, solltest du sofort die Feuerwehr rufen. Ein Akkubrand muss mit sehr viel Wasser bekämpft werden, da die Zellen zum Außengehäuse bei vielen Herstellern thermisch isoliert sind. Das Löschwasser muss aber ins Innere des Akkus gelangen, um den Brand zu löschen. Ein Ersticken des Brandherds mit Decken oder ähnlichem funktioniert nicht, da die chemischen Prozesse gekühlt werden müssen.
Der Löschvorgang ist nicht ungefährlich: Dabei kann es zu einer Verpuffung oder chemischen Reaktionen kommen, bei denen glühende Metall- und Batterieteile oder giftige Gase ausgestoßen werden. Deshalb muss auch das Feuerwehrpersonal beim Löschen unbedingt einen Sicherheitsabstand einhalten und einen sogenannten umluftunabhängigen Atemschutz tragen.
Kleinere Geräte wie Smartphones oder Powerbanks können laut Aussagen des Deutschen Feuerwehrverbands jedoch selbst gelöscht werden. Handys mit brennendem Akku kann man mit Abstand, Vorsicht und einer langen Zange in einen Metallbehälter mit Wasser werfen.
Einige Geräte mit Lithium-Ionen-Akkus dürfen laut Anweisung des Herstellers nur unter Aufsicht geladen werden. Lies dir also auf jeden Fall die Gebrauchsanleitung deines Geräts durch und informiere dich über den Ladevorgang. Solltest du den Ladevorgang nicht überwacht haben, könntest du sonst im Nachhinein Probleme bei der Kostenübernahme bekommen.
Im Fall eines Akku-Brandes zahlt die Feuerversicherung deiner Hausratversicherung oder Wohngebäudeversicherung die entstandenen Schäden durch das Gerät, zum Beispiel an Einrichtungsgegenständen. Versichert sind alle Arbeiten, die zur Sanierung des betroffenen Gebäudes notwendig sind.
Doch Brandursachenermittler prüfen vor der Kostenübernahme auch, ob eine falsche Lagerung oder der unsachgemäße Umgang den Akku-Brand begünstigt hat. Ein Smartphone am Ladekabel sollte beispielsweise also nicht auf leicht brennbarem Material wie der Couch liegen.