Erst Anfang Februar dieses Jahres konnte man den sogenannten "Grünen Kometen" von der Erde aus bestaunen. Das Besondere an ihm: seine Umlaufbahn. Diese ist so groß, dass er zuletzt vor 50.000 Jahren an uns vorbeiflog – zur Zeit also, als die Neandertaler lebten. Daher auch sein liebevoller Spitzname: der "Neandertaler-Komet".
Nun wurde jedoch ein Komet entdeckt, der den vorherigen gleich in mehrfacher Hinsicht überbieten dürfte. Zunächst ist seine Umlaufbahn eine noch deutlich größere: So soll C/2023 A3 – so der charmante Name der neuen Entdeckung – zuletzt vor etwa 80.000 Jahren an der Erde vorbeigeflogen sein.
Aktuell befindet er sich etwa zwischen den Umlaufbahnen von Saturn und Jupiter. Eine große Entfernung also. Durch seine Geschwindigkeit von etwa 80.000 Metern pro Sekunde legt er diese allerdings so schnell zurück, dass wir ihn schon im kommenden Jahr begrüßen können werden.
Doch auch in anderer Hinsicht wird der kommende Komet den vorherigen stark überbieten.
Wie es etwa im "Business Insider" heißt, soll der auf uns zurasende Ball aus Gas, Eis und Staub von enormer Helligkeit geprägt sein. Diese soll laut bisherigen Informationen vergleichbar mit der Venus sein, und damit um die 100 Mal heller leuchten als der "Grüne Komet".
Expert:innen vermuten deshalb, der neue Komet wird einen großen Wirbel auf der Erde auslösen: Angeblich wird er den Himmel so sehr erhellen, dass man ihn von hier aus problemlos und mit bloßem Auge wird sehen können.
Eine Herausforderung steht dem Kometen bevor: Im September 2024 wird er voraussichtlich an der Sonne vorbeirasen. Um etwa 58 Millionen Kilometer wird er diese verfehlen. Hört sich nach einem riesigen Abstand an, gleicht aber in kosmischen Verhältnissen einem Katzensprung. Zum Vergleich: Die Sonne ist rund 150 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Auf C/2023 A3 wartet also eine heiße Reise.
Astronom:innen gehen jedoch davon aus, dass der Komet groß genug ist, um diese Herausforderung nicht nur zu meistern: Sie wird ihm voraussichtlich auch einen Schweif verpassen, der hierzulande deutlich sichtbar sein wird.
Als nächsten Abschnitt auf seiner Reise nimmt er schließlich Kurs auf die Erde. Im Oktober 2024 soll es soweit sein. Doch keine Sorge: Auch diese wird er verfehlen – voraussichtlich um etwa 70 Millionen Kilometer. Nah genug jedoch, um einmal rüber zu winken. Der nächste Kontakt bietet sich schließlich erst wieder in 80.000 Jahren.
(ras)