Seit rund drei Wochen tobt der Krieg in Israel und im Gazastreifen und die westliche Öffentlichkeit streitet rege über die richtige Haltung zu den Kämpfen und ihren verheerenden Folgen. Fürsprecher:innen Israels weisen darauf hin, dass das Land von seinem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch machen darf, nachdem die Terroristen der Hamas am 7. Oktober Tausende Menschen in Israel abgemetzelt haben.
Andere verurteilen die israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen, bei denen laut Hamas bereits mindestens 6500 Menschen gestorben sind. Auch wenn sich die Angaben der Kriegsparteien nicht unabhängig überprüfen lassen, steht fest: Die Kampfhandlungen haben auf beiden Seiten schon vielen unschuldigen Menschen das Leben gekostet.
Auch die Klimabewegung Fridays for Future hat sich nun zu dem Krieg im Nahen Osten geäußert – und dabei heftige Kritik an Israel formuliert. Der Beitrag auf dem internationalen Instagram-Account der Gruppe hat viel Wirbel ausgelöst und auch den deutschen Zweig der Bewegung zu einem Statement veranlasst.
Fridays for Future International sparen in ihrem Beitrag zum Krieg zwischen Israel und der Hamas nicht mit heftigen Vorwürfen gegen den jüdischen Staat. Dieser betreibe ein "Apartheid-System" gegen die palästinensische Bevölkerung und begehe dabei einen "Völkermord".
Zudem werfen die Klimaaktivist:innen westlichen Medien vor, die Öffentlichkeit zur Unterstützung Israels zu manipulieren. Die Medien würden den Menschen eine "Gehirnwäsche" verpassen und bewusst Informationen zurückhalten, um ein besseres Bild von Israel zu zeichnen. Außerdem wird in dem Beitrag behauptet, die Menschen in Gaza würden in der Berichterstattung "entmenschlicht" werden.
Harte Vorwürfe, in Folge derer sich der deutsche Zweig der Gruppe nun genötigt sah, sich von der Mutterorganisation zu distanzieren. "Nein, der internationale Account spricht – wie zuvor betont – nicht für uns. Nein, der Post ist nicht mit uns abgestimmt. Nein, wir stimmen nicht mit den Inhalten überein", schreiben die deutschen Aktivist:innen bei X.
Zudem verweisen sie auf frühere Beiträge zum Krieg, in denen die Gruppe ihre Haltung bereits deutlich gemacht hat. Sie stehe "uneingeschränkt solidarisch" mit Jüdinnen und Juden, die weltweit antisemitische Gewalt erleben. Zugleich sehe man aber auch das Leid der Zivilbevölkerung in Gaza. "All das sind keine Widersprüche. Unsere Herzen sind groß genug, all das gleichzeitig fühlen zu können", schreiben die Aktivist:innen.