Allmählich breitet sich die asiatische Hornisse Vespa velutina in Europa aus. Frankreich ist bereits in weiten Teilen besiedelt, in den Nachbarländern macht sie sich ebenfalls breit. Auch in Deutschland. In Karlsruhe, wo es den ersten Nachweis gab, finden sich mittlerweile mit mehr als 900 entdeckten Nestern eine gewaltige Menge der invasiven Art. Die Stadt versucht alles, die weitere Verbreitung einzudämmen.
Stellt sich jedoch die Frage, warum. Sind asiatische Hornissen, wieso darf sie sich nicht ausbreiten und was muss ich machen, wenn ich ein Nest entdecke? All diese Fragen wollen wir dir hier beantworten.
Zur Beruhigung: die Stiche der asiatischen Hornissen sind nicht gefährlicher als von ihren europäischen Artgenossen. Ihr Gift hat keine höhere Toxizität, schreibt der "Naturschutzbund". In seltenen Ausnahmefällen kann es aber zu allergischen Reaktionen kommen, die schlimmstenfalls zum anaphylaktischen Schock. Und der ist lebensbedrohlich.
Die Insekten stechen jedoch (normalerweise) nicht grundlos zu, sie sind eher friedfertig. Für unsere heimischen Honigbienenvölker stellen sich hingegen eher ein Problem dar. Sie lauern vor ihren Fluglöchern, passen sie ab und verfüttern sie an ihre Larven.
Bei der heimischen Hornissen stehen auch Honigbienen auf dem Speiseplan, allerdings nur in geringem Maße. Sie machen nur fünf Prozent der Beute aus, sagt Nicole Höcherl von der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau gegenüber dem "ARD". "Bei der Asiatischen Hornisse sind es mindestens 37 bis maximal 85 Prozent."
Für Panik sei es aber etwas früh, erklärt Biologin und NABU-Geschäftsführerin Melanie von Orlow. Die asiatischen Hornissen stellen ihrer Ansicht nach, "keine essenzielle Bedrohung für europäische Imkerei" dar. "Die genauen Auswirkungen auf die heimische Tier- und Pflanzenwelt sind jedoch noch nicht abzusehen.“
Jedoch breiten sich die Tiere recht schnell aus. Und da noch nicht klar ist, wie es um die Fressfeinde der asiatischen Hornisse bestellt ist, wollen viele Städte gegen sie vorgehen. In Baden-Württemberg, wo die Population recht schnell gewachsen ist, können Bewohner:innen Nester über ein Meldeportal des Landes melden. Anschließend werden sie entfernt.
Auch der Naturschutzbund bietet ein Meldeportal, jedoch nicht, um die Tiere anschließend zu töten, sondern zwecks Erweiterung des Kenntnisstands. Je nachdem, wie verbreitet die Population der Hornissen ist, gibt es unterschiedliche Reaktion. Ob auch andere Länder gleichziehen, und in Form einer Art Steckbriefsuche Jagd auf die Tiere machen, wird sich noch zeigen.
Generell lohnt es sich aber, Nester zu melden. Auch zur künftigen Einschätzung der Ausbreitung. Die Tiere bauen ihre Nester vor allem in hohen Baumwipfeln. Gerade zum Herbst werden sie also sichtbar.