Der östliche Berg-Bongo ist die am meisten vom Aussterben bedrohte Antilopenart. Nicht einmal mehr 100 Bongos soll es auf der Erde geben, schreibt der Woburn Safari Park auf seiner Webseite.
Der Woburn Safari Park ist ein Zoo in England, nicht weit entfernt von Bedford und Northampton im ländlichen Teil des Landes. Und in eben diesem herrscht gerade helle Aufregung, denn seit einigen Wochen gibt es dort ein Bongo-Exemplar mehr: Antilopen-Kuh Othaya ist erstmals Mutter geworden und der Zoo feiert den Erfolg des eigenen Zuchtprogrammes.
Das männliche Antilopenkalb ist das erste seit zehn Jahren, dass im Woburn Safari Park das Licht der Welt erblickte. Er sei, so heißt es auf der Seite des Zoos, nicht nur für den Park ein wichtiger Nachwuchs, sondern für den gesamten Bestand der Bongo-Antilopen.
Der Östliche Bergbongo wird von der Roten Liste der International Union for the Conservation of Nature (IUCN) als "vom Aussterben bedroht" eingestuft, da die Populationen durch Wilderei und Lebensraumverlust drastisch beeinträchtigt sind.
Der stolze Vater Pesaka (von seinen Pfleger:innen liebevoll Sonny genannt) kam im November 2023 im Rahmen des EAZA-Programms (European Association of Zoos and Aquariums) zum Management gefährdeter Arten nach Woburn. Maßnahmen dieser Art werden von Expert:innen koordiniert, um die genetische Vielfalt bei der Zucht in Gefangenschaft zu gewährleisten.
Tom Robson, Leiter der Reservate, sagte:
Sonny, der Vater des Kalbes, mischte sich nach seiner Ankunft im November letzten Jahres zielstrebig unter die vierköpfige Bongo-Herde im Park. Laut Robson verschwendete er keine Zeit damit, seine Arbeit zu erledigen und zeigte sich paarungsbereit.
Die Bongos seien Teil eines wichtigen Zuchtprogramms, und Robson hoffe, dass das neue Kalb in Zukunft in eine andere Wildtierstation reisen und dort ebenfalls zur Züchtung eingesetzt würde.
Mutter und Kalb werden derzeit in einem Gehege gehalten, um ihnen Zeit zu geben, sich aneinander zu binden und nach der Geburt zu Kräften zu kommen. In der Zwischenzeit hat das Bongo-Kalb mit seinen riesigen Ohren und seinem schüchternen, aber zunehmend selbstbewussten Wesen die Herzen der Tierpfleger im Sturm erobert.
Das Baby wurde dabei beobachtet, wie es im Stall herumspazierte und seine Umgebung erkundete, wobei es dicht bei seiner Mutter blieb, während es immer sicherer auf seinen Hufen stand. Die Tierpfleger:innen behalten die beiden derzeit sehr genau im Auge, um sicherzustellen, dass das Baby gut gesäugt wird und die Mutter gut frisst und sich erholt.