Igel verkriechen sich im Herbst gerne in Laubhaufen oder in Holzstapeln, um dort ihren Winterschlaf zu halten. Die kleinen Wildtiere verschlafen die gesamte kalte Jahreszeit. Erst im März oder April wagen sie sich langsam wieder heraus. Doch den Igeln geht es nicht gut, immer mehr werden krank oder sind untergewichtig. Der Deutsche Tierschutzverband ist besorgt. Die Tiere finden einfach nicht mehr genügend Futter, um sich den nötigen Winterspeck anzufressen.
Wenn man einen Igel im eigenen Garten sichtet, kann man dem Tier helfen, besser über den Winter zu kommen. Man kann zum Beispiel den Garten naturbelassener gestalten, sodass sich die Igel wohlfühlen und besser verkriechen können. Aber darf man die Tiere auch zufüttern? Und wenn ja, was eignet sich am besten?
Zuerst einmal: Igel sind Insektenfresser. Und genau da liegt das Problem mit der Futterbesorgung. Denn Insekten werden hier unter anderem wegen der Klimakrise immer weniger. Trotzdem muss man beim Zufüttern aufpassen. "Auf gar keinen Fall sollte man (...) falsch zufüttern und sich vorher erkundigen oder lieber gar nicht füttern, bevor man dem Igel irgendetwas anbietet, was ihm schadet", erklärt Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund im Interview mit dem rbb.
Milch zum Beispiel sollte man ihnen laut Schmitz auf gar keinen Fall geben. Igel vertragen den Milchzucker nicht. Auch beim Igelfutter muss man genau schauen, denn oft sei Getreide oder Obst enthalten. Auch das bekommt den Tieren nicht. Genauso wenig sind Gemüse oder Speisereste geeignet, schreibt der NDR.
Stattdessen eignen sich laut NDR hart gekochte Eier oder ungewürztes Rührei. Außerdem kann man ihnen gebratenes, nicht gesalzenes Rinderhack geben. Lea Schmitz hat noch einen besonderen Tipp: "Wir empfehlen Katzenfutter mit einem hohen Fleischanteil, also Katzenfeuchtfutter. Damit kann man schon mal zufüttern."
Man sollte aber schauen, ob der Igel wirklich nur dünn ist oder vielleicht sogar krank oder verletzt. Dann sollte man mit ihm zum Tierarzt oder einer Auffangstation gehen, erläutert sie. Mehr Informationen findest du in diesem Artikel:
Generell gilt: Der Kontakt zu Menschen bedeutet für die Wildtiere Stress. Man sollte also nur einschreiten, wenn der Igel wirklich Probleme hat und in Gefahr ist, sagt Schmitz.
Nur kranke oder verletzte Tiere dürfen nach dem Bundesnaturschutzgesetz einfach vorübergehend zu Hause aufgenommen und gesund gepflegt werden.