Anopheles-Mücken gelten als Malaria-Übeträger.Bild: imago images / zoonar
Klima & Umwelt
Resistenzen sind so eine Sache. Eigentlich können sie Leben retten, zum Beispiel, wenn wir Menschen sie gegen bestimmte Viren entwickeln, was zum Beispiel auch über die Zuhilfenahme eines Impfstoffs funktioniert.
Wenn sie wiederum vom Falschen entwickelt werden, können sie tödliche Folgen haben, man denke an multiresistente Keime. Oder eben Stechmücken. Hier zeigt eine Studie eine bedrohliche Entwicklung, vor allem für Regionen, in denen Malaria verbreitet ist.
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Stechmücke entwickelt Insektizid-Resistenz
In Tansania entdeckten Forscher:innen im Rahmen einer Studie erstmals Malaria-übertragende Stechmücken, die gegen das Insektizid DDT immun sind. Das Mittel ist eigentlich nur noch zur Bekämpfung krankheitsübertragender Insekten zugelassen und war stets ein zuverlässiges Mittel gegen die gefährlichen Tiere.
Durchgeführt wurde die Studie von Forscher:innen der Universität Glasgow und des Ifakara Health Institute in Tansania.
Insgesamt testeten die Forscher:innen für ihre Studie Moskitos aus zehn Regionen Tansanias. Sie stellten fest, dass eine genetische Mutation dazu führte, dass einige von ihnen eine "Knock-Down-Resistenz" entwickelt haben. Dabei handelt es sich um eine verringerte Empfindlichkeit gegen das Insektizid DDT.
Die aus der Region Morogoro stammenden Mücken starben nur in 68 Prozent der Fälle, nachdem sie dem Insektizid ausgesetzt waren – die anderen Mücken starben hingegen ausnahmslos.
Für die Forscher:innen ist das eine bedrohliche Entwicklung. "Das Auftreten neuer Resistenzmechanismen könnte die jahrzehntelangen Fortschritte bei der Verringerung der Malariaübertragung und der Sterblichkeit bedrohen", sagt der Biologe und Hauptautor der Studie, Joel Odero.
Auch andere Mücken sind immun gegen DDT
Es ist das erste Mal, dass malariaübertragende Anopheles-Mücken, sogenannte Malariamücken, eine Resistenz gegen DDT entwickelt haben. Andere, ebenso gefährliche Mücken sind bereits seit längerem immun.
Gesundheitsbehörden warnten zum Beispiel im vergangenen Jahr, dass einige Moskitos, die das tödliche West-Nil-Virus übertragen, mittlerweile immun sind. Das Virus, das in schweren Fällen zu Anfällen und Lähmungen führen kann, wird von der Culex-Mücke übertragen.
Noch sind die Anopheles-Mücken aber nicht in Europa verbreitet. Ob das in Zukunft so bleibt, wird sich zeigen. Sofern sich das Klima weiter verändert, besteht theoretisch die Möglichkeit, dass die Insekten auch hier überleben können. Für Alarmismus ist es aber noch etwas zu früh.
Ihre Ergebnisse wurden in der Zeitschrift "Molecular Ecology" veröffentlicht.
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