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McDonalds will Nachhaltigkeit mit Mehrwegpfand – alles bloß Greenwashing?

Mc Donalds 28.11.18 , Gera, McDonalds *** Mc Donalds 28 11 18 Gera McDonalds
McDonalds arbeitet derzeit an der Optimierung seiner Verpackungen. Bild: imago stock&people / KH
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McDonalds testet nachhaltiges Mehrweg-Konzept – alles bloß Greenwashing?

16.11.2021, 17:0423.11.2021, 10:31

Der Fastfood-Gigant McDonalds testet derzeit ein eigenes Pfandsystem. In zehn ausgewählten Filialen in München und Berlin werden Desserts und Getränke auf Nachfrage nicht mehr in umweltschädlichen Plastikverpackungen ausgehändigt, sondern in nachhaltigeren Mehrweg-Behältern. Dabei wird zusätzlich ein Euro Pfand auf die Bestellung draufgerechnet, welchen man bei Rückgabe des Bechers zurückerstattet bekommt.

Die aktuelle Testphase wurde Anfang November begonnen und wird voraussichtlich noch bis Ende des Jahres weitergeführt werden. Fällt das Feedback, welches vor Ort von Kundschaft und Mitarbeitenden gesammelt wird, positiv aus, so wird McDonalds das Pfandsystem für Getränke und Desserts bis Dezember 2022 deutschlandweit einführen.

Guter Wille oder reines Greenwashing?

McDonalds hat bereits in der Vergangenheit versucht, seinen Fokus auf Nachhaltigkeit zu legen und alternative Verpackungsmaterialien zu testen. Im Mai dieses Jahres hat das Unternehmen den "Deutschlandburger" vorgestellt, welcher in innovatives Graspapier gewickelt wird. Auch andere Wraps und Burger werden inzwischen in dieser Verpackung serviert. In einer Pressemitteilung gibt der Megakonzern an, dass bis 2025 alle Verkaufsverpackungen zu 100 % aus erneuerbaren, recycelten oder zertifizierten Materialien bestehen sollen.

Bis Dezember 2022 möchte McDonalds auf das Pfandsystem umsteigen.
Bis Dezember 2022 möchte McDonalds auf das Pfandsystem umsteigen.bild: mcdonalds deutschland

Was auf den ersten Blick lobenswert erscheint, wird vielfach kritisiert. Seitdem das McDonalds-Logo nicht mehr in schrillem Rot, sondern dunklem Grün erstrahlt, wird dem Konzern immer wieder "Greenwashing" vorgeworfen – eine PR-Methode bei der Unternehmen ein möglichst umweltfreundliches Image verliehen werden soll, ohne dass ernsthafte Maßnahmen ergriffen werden.

Kritische Stimmen werden laut

Auf Twitter reagiert ein empörter User auf McDonalds Nachhaltigkeits-Kampagne: "'Es gibt keinen Planeten B', schreibt McDonalds – wortwörtlich eines der unnachhaltigsten Unternehmen dieses Planeten. Wie können die mit sowas davonkommen?"

(fw)

Energiewende: Wie sinnvoll ist es jetzt noch Gaskraftwerke zu bauen?
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche will schnell neue Gaskraftwerke bauen. In den kommenden Jahren sollen hierzulande zusätzliche Kapazitäten im Umfang von bis zu 20 Gigawatt entstehen. Dabei will sich Deutschland doch eigentlich von fossilen Energien verabschieden. Wie passt das zusammen?

Der Gasausstieg ist beschlossene Sache. Bis 2045 will Deutschland klimaneutral sein und das funktioniert eigentlich nur ohne fossile Energien. Bei der Kohle sind die Weichen bekanntermaßen schon gestellt: Die letzten Kraftwerke sollen spätestens im Jahr 2038 stillgelegt werden. Und ganz im Sinne der Energiewende steigt der Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung gleichzeitig an.

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