Nachhaltigkeit
Exklusiv

GDL-Streik: Diese Lokführer stemmen den Notfahrplan der Deutschen Bahn

Einblicke bei einer Bahnfahrt mit Start im Bahnhof Hamburg Zugreise in Deutschland mit der Bahn. *** Insights from a train journey starting at Hamburg station Train journey in Germany by train
Trotz GDL-Streik werden einige wenige Lokführer:innen die Stellung halten.Bild: IMAGO images/Martin Wagner
Exklusiv

GDL-Streik: Diese Lokführer stemmen den Notfahrplan der Deutschen Bahn

22.01.2024, 16:34
Mehr «Nachhaltigkeit»

Die verhärteten Fronten im Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der GDL haben den Bahnreisenden bereits in den vergangenen Wochen eine Menge Unannehmlichkeiten beschert. Ab Mittwoch werden die Mitglieder der Lokführer:innen-Gewerkschaft die Arbeit erneut niederlegen, bis zum kommenden Montag wird dann auf Deutschlands Schienen in weiten Teilen praktisch gar nichts mehr gehen.

Wie bei den vergangenen Streiks fährt die Deutsche Bahn in dieser Ausnahmesituation erneut mit einem Notfahrplan. Das Minimalziel war zuletzt immer, rund jede fünfte Fahrt im Fernverkehr stattfinden zu lassen und so zumindest ein Grundangebot zu gewährleisten. Im Regionalverkehr werden die Einschränkungen erfahrungsgemäß noch massiver werden, mancherorts fuhren beim vergangenen Ausstand gar keine Züge.

Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.

Schon bei dem vergangenen GDL-Streik im November, als die Gewerkschaft den Bahnverkehr zwanzig Stunden lahmlegte, wurde die Bahn erfinderisch. So sind zum Beispiel längere Züge eingesetzt worden, um möglichst viele Passagiere an ihr Ziel zu bringen.

Zu solchen Mitteln wird die Bahn wieder greifen. Zentral dabei: Die verbliebenen Lokführer:innen, die im Gegensatz zu ihren streikenden Kolleg:innen weiterarbeiten.

Auf einem Zugzielanzeiger auf einem Bahnsteig vom Bahnhof Barmbek wird auf den Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivf�hrer und dessen Auswirkungen auf den S-Bahnverkehr hingewiesen. Barmbek Hamb ...
Der GDL-Streik hat Anfang Januar bundesweit für verwaiste Bahngleise gesorgt. Bild: IMAGO images/Hanno Bode

Bahn-Streik: GDL-Ausstand dünnt die Reihen der Lokführer aus

Denn die GDL ist nicht die einzige Gewerkschaft der Bahn-Angestellten. Die meisten sind in der weit größeren EVG, der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, organisiert. Auf die 40.000 GDL-Mitglieder kommen etwa 185.000 Bahn-Angestellte, die der EVG angehören.

Auch interessant: Bahn-Streik: Was verdient eigentlich ein Lokführer?

Und längst nicht alle Lokführer:innen sind bei der GDL. Diejenigen, deren Interessen von der EVG vertreten werden, sind es, die in erster Linie Deutschlands Züge fahren werden. Weil sich ihre Gewerkschaft mit der Bahn im Sommer 2023 auf einen Tarifvertrag einigen konnte, gilt für sie die "Friedenspflicht", sie können aktuell also gar nicht die Arbeit niederlegen.

Dann gibt es noch die Gruppe der Lokführer:innen, die keiner Gewerkschaft angehören. Auch sie sind während der Streiks im Einsatz auf Deutschlands Schienen.

10.01.2024, Sachsen, Leipzig: Streikende Lokführer gehen durch den Leipziger Hauptbahnhof vor einem ICE entlang. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat ab Mitte der Woche zum ersten mehr ...
Die GDL-Mitglieder fordern von der Bahn unter anderem mehr Gehalt und Verträge mit weniger Arbeitsstunden. Bild: dpa / Jan Woitas

GDL: Streikende erhalten Streikgeld statt Lohn

Die GDL-Mitglieder, die sich im Arbeitskampf befinden, erhalten von der Gewerkschaft ein sogenanntes Streikgeld, anstelle ihres regulären Lohnes. Die Höhe des Streikgeldes richtet sich nach dem Mitgliedsbeitrag, der an die Gewerkschaft entrichtet wird.

Da das Streikgeld jedoch wesentlich geringer ist als das Gehalt, geht die Arbeitsniederlegung für die Streikenden mit finanziellen Einbußen einher. Die Lokführer:innen, die durchfahren, haben diese Sorgen nicht, sie erhalten ihr volles Gehalt. Für den ein oder anderen dürfte das ein zusätzlicher Anreiz sein, nicht in den Arbeitskampf zu ziehen.

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien steigt auf Rekordhoch

Deutschland hat sich ambitionierte Ziele für den Ausbau Erneuerbarer Energien gesetzt. So sollen bis 2030 insgesamt 80 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen. Der Erfolg ist bisher jedoch durchwachsen. 2023 lief es mit dem aus Windkraft erzeugtem Strom eher dürftig, Zielvorgaben wurden unterschritten, um 1,3 Gigawatt.

Zur Story